Wunderbare Welt Eine pfiffige Idee: Der Abstandhalter

Bleib mer fortEine ausgefallene Methode des „social distancing“: Schwimmnudeln auf den Köpfen der Gäste im Straßencafé.
Bleib mer fortEine ausgefallene Methode des »social distancing«: Schwimmnudeln auf den Köpfen der Gäste im Straßencafé.

Ganz langsam und vorsichtig öffnen sie wieder, all die Restaurants und Straßencafés, in denen wir in den guten alten Vor-Corona-Zeiten einen Absacker nahmen oder mit einem Cappuccino neue Kräfte tankten. Doch die neue Normalität hat uns noch fest im Griff. Aber wie hält man Abstand, wenn die Sonne scheint und die ganze Stadt ein Stück vom Kuchen abhaben will?

Das Café Rothe am Markt in Schwerin existiert seit 65 Jahren, hat folglich viele Höhen und Tiefen des Geschäfts mit den süßen Teilchen erlebt und von Honecker bis zur Treuhandanstalt Erfahrungen mit Katastrophen gesammelt. Von einem Virus lassen sich die Betreiber also nicht so schnell ins Bockshorn jagen. Zur Wiedereröffnung verteilten sie folglich an ihre Gäste Hüte mit sogenannten Schwimmnudeln. 1,50 Meter lang, waren sie perfekte Abstandhalter, um patrouillierende Hygienepolizisten gnädig zu stimmen.

Ein Foto der Aktion bei Facebook ging um die Welt, wurde tausendfach geteilt, sogar Zeitungen in Italien und Spanien berichteten über die schräge Idee der kühlen Norddeutschen. Viele User lobten, wie kreativ und pfiffig das Café in Schwerin die Auflagen in der Corona-Zeit erfülle. Kritiker der Einschränkungen murrten über „Merkelhörige“, die jede Anweisung befolgten und sei sie noch so abwegig.

Inzwischen will das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) herausgefunden haben, dass die Idee mit den Schwimmnudeln gar nicht den Köpfen der Cafébetreiber entsprungen, sondern ein Gag des Fernsehsenders RTL gewesen sei, der über die Aktion berichtete. Wie auch immer: Für ein Schmunzeln in ernster Zeit hat es allemal gereicht.

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