Panorama Amoklauf: Sieben Jahre Haft für Waffenhändler

«München.» Das Landgericht München I hat den Verkäufer der Waffe für den Amoklauf von 2016 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Richter sprachen ihn gestern der fahrlässigen Tötung in neun Fällen und des illegalen Waffenhandels schuldig. Der 33-Jährige aus Marburg hatte die Pistole an den jugendlichen Täter verkauft, der am 22. Juli 2016 am Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen und dann sich selbst erschoss. Erstmals wurde damit der Verkäufer eine illegalen Schusswaffe für eine Tat zur Verantwortung gezogen, an der er nicht selbst beteiligt war. Bereits zu Prozessbeginn hatte der Angeklagte zugegeben, die Pistole vom Typ Glock 17 und mehr als 450 Schuss Munition an den 18-jährigen Amokschützen verkauft zu haben. Das Gericht folgte mit seinem Urteil weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf dreieinhalb Jahre plädiert und den Vorwurf der fahrlässigen Tötung zurückgewiesen. Ihr Mandat habe nicht ahnen können, dass der psychisch kranke Amokläufer mit der Waffe losgehen und Kinder erschießen werde. Die Nebenkläger sahen hingegen sogar Beihilfe zum Mord.

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