Randerscheinung Wortneuschöpfung: Seien Sie kein Covidiot!

Covidiot: Ein Wort für Menschen, die beispielsweise Toilettenpapier und Küchenrollen horten.
Covidiot: Ein Wort für Menschen, die beispielsweise Toilettenpapier und Küchenrollen horten.

Endlich gibt es ein Wort für die Verharmloser, die bei jeder Gelegenheit an die Anzahl der jährlichen Grippetoten erinnern und damit den vermeidbaren Tod anderer Menschen zur Statistik verklären.

Für die Hamster, die in der von ihnen erwarteten Postapokalypse offenbar die Könige des Schwarzmarkts werden wollen. Für die Weltuntergangspropheten, die in Kaufhäusern Rolltreppenhandläufe ablecken.

Für die Freigeister, die trotz Ausgangssperre Kindergeburtstag feiern. Für die Verstrahlten, die jetzt von der „reinigenden Kraft“ des Coronavirus und der „sich selbst heilenden Erdkugel“ fabulieren.

Für die jungen Scherzbolde, die in Mannheim ältere Menschen anhusten und „Corona“ schreien.

Und nicht zuletzt für Regierungschefs, die das Virus entweder klein reden oder für eine Verschwörung halten. Etwa in Brasilien, wo Präsident Bolsonaro immer noch von einer „kleinen Grippe“ faselt und Schulschließungen ablehnt. Oder den USA, wo Donald Trump lieber ein paar Tote mehr in Kauf nehmen will, um die Wirtschaft zu schonen. Sie alle haben eins gemeinsam: Es sind Covidioten.

Seit etwa zehn Tagen findet sich die Wortneuschöpfung aus „Covid-19“ und „Idiot“ im Urban Dictionary, einem Online-Wörterbuch für englische Slang-Ausdrücke und Neologismen. Neben „Klopapier“ ein heißer Anwärter auf das Wort des Jahres.

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