Panorama Pfarrer Thomas Eschenbacher: „Whiskey ist eng mit Glauben verbunden“

Von Nachfrage überrascht: Pfarrer Eschenbach.
Von Nachfrage überrascht: Pfarrer Eschenbach.

Whiskey und Gott? Die richtige Kombination – zumindest für einen Pfarrer. Thomas Eschenbacher aus dem bayerischen Hammelburg trinkt selbst gerne mal ein Gläschen und lud Männer aus seiner Gemeinde zu Whiskey-Exerzitien ein.

Waren die Teilnehmer an Ende der Exerzitien betrunken?

Nein, wir konnten uns ganz normal unterhalten. Wir haben fünf kleine Whiskey-Proben getrunken, das war gut verträglich. Ist Alkohol keine Sünde? In der Bibel gibt es viele Verweise auf Alkohol. Der Stammvater Noah war einmal so betrunken, dass ihn seine Söhne stützen mussten. Und wenn in der katholischen Kirche Alkohol eine Sünde wäre, hätten wir ein Problem. Wir trinken ja Wein als Blut Christi. Jesus selbst machte aus Wasser Wein. Die Exerzitien war sofort ausgebucht. Warum kam es so gut an? Ein Mitarbeiter hat mich damals gefragt, ob ich keinen Anmeldeschluss festlege. Ich wusste, dass genügend Interessenten kommen würden, aber war dann doch überrascht von der Nachfrage. Was heißt das konkret? Ich biete Whiskey-Exerzitien in drei Wochen noch einmal an. Und Medien überall haben berichtet. Sogar das ukrainische Fernsehen kam mit vier Leuten. Die waren sehr nett, aber ich denke darüber nach, das nächste Mal die Öffentlichkeit auszuschließen. Es geht ja um die innere Einkehr. Was sind denn Exerzitien genau? Es gibt keine feste Form. Meistens schließen sich Gläubige für fünf Tage ein, zum Beispiel in ein Kloster, um intensiv über Bibelstellen nachzudenken. Es wird gebetet, aber auch viel geschwiegen. Auch in meinem Seminar: Bei einer Probe haben wir fünf Minuten lang geschwiegen. Wie haben Sie Whiskey und Bibel kombiniert? Im Vorfeld haben wir Bibelstellen herausgesucht, die zu Whiskey passen. Whiskey ist übrigens eng mit dem Glauben verbunden. Das Wort geht auf „Aqua Vitae“ zurück, „Wasser des Lebens“. Irische Mönche haben Whiskey zunächst als Medizin gebraut, dann selbst getrunken. Am Ende der Exerzitien habe ich noch einen Whiskey-Segensspruch gesagt, den ich selbst geschrieben habe. Das war ein sehr feierlicher Moment. 

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