Panorama Lufthansa: Kranich-Airline verstößt Kraniche

In der griechischen Mythologie galt der Kranich als Glücksvogel.
In der griechischen Mythologie galt der Kranich als Glücksvogel.

In der griechischen Mythologie war der Kranich ein Symbol der Wachsamkeit und Klugheit; er galt als Vogel des Glücks. Glück hat er auch der deutschen Luftfahrt gebracht, die er seit 100 Jahren als Wappentier begleitet – zunächst der Deutschen Luft-Reederei und dann der 1926 gegründeten „Kranich-Airline“ Lufthansa. Letztere hat sich den Schutz der Tiere in den zurückliegenden Jahren einiges kosten lassen. Die Lufthansa sei maßgeblich an der Stärkung des Kranichschutzes in Deutschland beteiligt gewesen, sagt denn auch der Geschäftsführer von Kranichschutz Deutschland, Günter Nowald. Doch damit ist jetzt Schluss; nach 26 Jahren beendet die größte deutsche Fluglinie Ende 2017 ihr Engagement – und begründet dies mit einer „strategischen Neuausrichtung auf soziale und humanitäre Themenfelder“. Dabei spielen die 120.000 Tiere, die jeden Herbst in Mecklenburg-Vorpommern einen Zwischenstopp während ihres Flugs von Nordeuropa zu den Überwinterungsgebieten im Süden einlegen, offenbar keine Rolle mehr. Für die gemeinnützige Kranichschutz Deutschland GmbH, die das Kranichinformationszentrum in Groß Mohrdorf bei Stralsund betreibt, ist das ein herber Schlag. Mit dem überraschenden Rückzug der Lufthansa fielen ein Drittel der Haushaltsmittel weg, sagt Geschäftsführer Nowald. In die Bresche springen sollen jetzt 3000 Kleinspender, die mindestens 50 Euro jährlich überweisen und so den Haushalt ausgleichen helfen. Auch wenn er sich einen Aussteig der Lufthansa beim Schutz ihres Wappentiers eigentlich nicht habe vorstellen können, ist Nowald doch dankbar für die bisherige Unterstützung. Klammheimlich freut er sich aber dennoch darüber, dass bereits zwei Piloten der Airline angefragt haben, wie sie helfen können.

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