Wirtschaft Meldungsmarkt: Telekom-Großkundensparte will 10 000 Stellen streichen

Die kriselnde Großkundensparte der Deutschen Telekom, T-Systems, will rund 10.000 Stellen streichen. T-Systems-Chef Adel Al Saleh sagte dem „Handelsblatt“ laut Vorabmeldung, das Abbauprogramm werde teuer, „auch weil wir es so sozialverträglich wie möglich gestalten wollen, aber diese Investition wird sich lohnen“. 6000 der Stellen sollen dem Blatt zufolge in Deutschland abgebaut werden. Die Gewerkschaft Verdi kündigte Widerstand an. Das Unternehmen hatte zuletzt rund 37.000 Mitarbeiter, 18.000 davon in Deutschland. Al-Saleh wolle bis 2021 rund 600 Millionen Euro an Kosten einsparen, berichtete die Zeitung weiter. Beim Kapitalmarkttag im Mai hatte er noch von mehr als 300 Millionen Euro gesprochen. „Die freiwerdenden Mittel sollten nicht nur eingesetzt werden, um T-Systems wieder profitabel zu machen“, zitierte die Zeitung den Manager: „Es sollen auch die Investitionen in Wachstumsbereiche wie das Internet der Dinge deutlich aufgestockt werden.“ „Wir werden uns vehement gegen Pläne wehren, die die Geschäftsfähigkeit von T-Systems und die Existenzgrundlage von tausenden Beschäftigten zerstören“, sagte Verdi-Vertreter und Telekom-Aufsichtsrat Lothar Schröder der Zeitung. Die Bundesländer sind uneins über die Verteilung der Milliarden-Geldbuße, die der Volkswagen-Konzern wegen des Dieselskandals an Niedersachsen gezahlt hat. Während die Finanzminister der Länder Hessen und Schleswig-Holstein eine bundesweite Verteilung befürworteten, lehnt Bayern dies ab. „Zusätzliche Mittel hat natürlich jeder gerne zur Verfügung. Aber die Frage, wem das Geld zusteht, ist vom Grundgesetz und dem Finanzausgleichsgesetz klar geregelt, also eine Rechtsfrage und keine Frage des Anstands“, sagte gestern Finanzminister Albert Füracker (CSU). Die Praktiken des Autoherstellers hätten bundesweit Schaden angerichtet, betonte hingegen Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU). Damit nicht nur Niedersachsen als einziges Land Nutznießer der VW-Milliarde werde, solle ein Schadensausgleich entwickelt werden, regte der aktuelle Vize-Vorsitzende der Länderministerkonferenz an. Zuvor hatte bereits die Kieler Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) eine bundesweite Verteilung der Geldbuße gefordert, die von der Staatsanwaltschaft Braunschweig verhängt worden war. „Länder und Kommunen müssen sich in der ganzen Republik wegen der Abgasskandale noch mehr Gedanken über saubere Luft machen: Fälle wie der von VW sind von nationaler Bedeutung“, betonte Schäfer. Volkswagen will sich den Zugang zur Batterietechnologie der Zukunft sichern. Die Wolfsburger erhöhten dazu ihre Beteiligung an dem kalifornischen Start-up Quantum Scape, mit dem sie demnächst ein Gemeinschaftsunternehmen gründen wollen. Ziel sei, langfristig eine Großserienproduktion von Feststoffbatterien auf die Beine zu stellen, teilte der Konzern gestern mit. Die 2010 gegründete Firma mit Sitz in San Jose halte mehr als 200 Patente und Patentanträge für die Technologie und sei führend in der Entwicklung dieser Energiespeicher. Die Feststoffbatteriezelle gilt als aussichtsreiche Technologie für die Elektromobilität, weil sie größere Reichweiten verspricht. Derartige Batteriezellen sind aufgrund ihrer größeren Energiedichte zudem kleiner und lassen sich schneller aufladen. Der weltgrößte Autozulieferer Bosch gab allerdings Anfang des Jahres bekannt, wieder aus dieser Technologie auszusteigen, weil der Aufwand zu groß sei. Das dafür gekaufte kleine US-Unternehmen Seeo sollte wieder verkauft werden. Die Nachfrage nach Luxusgütern „Made in Germany“ wächst. Vor allem Designerküchen, teure Inneneinrichtungen und Möbel seien sehr begehrt, betonten die Unternehmensberatungen EY, Keylens und Inlux gestern auf dem Luxury Business Day in München. Bis zum Jahr 2025 dürfte der deutsche Luxusmarkt laut EY-Expertin Xenia Abrosimowa von 65 Milliarden auf 89 Milliarden Euro Umsatz wachsen. Deutsche Hersteller punkteten vor allem mit Technik und Handwerk. Die Branche wächst – eine große Ausnahme aber gibt es: Die Verkaufszahlen bei klassischen Luxusuhren sinken. Ursache sei der Funktionsverlust der traditionellen Armbanduhr und der Vormarsch smarter Uhren.

x