Wirtschaft Brauerei Park & Bellheimer will Mitarbeiterzahl nicht reduzieren

Die Modernisierung des Brauereibetriebes soll laut Brauereichef Pauli konsequent fortgeführt werden. Für Bellheim wurde in diese
Die Modernisierung des Brauereibetriebes soll laut Brauereichef Pauli konsequent fortgeführt werden. Für Bellheim wurde in dieser Woche eine 2 Millionen Euro teure vollautomatische Fassabfüllanlage bestellt.

Nach einem wenig berauschenden Jahr 2017 für die Bierbranche schaut Roald Pauli optimistisch in die Zukunft. Die Firma stellte der Mehrheitsaktionär (81,29 Prozent) der Brauerei Park & Bellheimer AG, Pirmasens, in Bellheim den Geschäftsbericht für 2017 vor. Anlass zum Optimismus gibt ihm der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr dieses Jahres, der dank des sonnigen Wetters sehr positiv ausgefallen sei.

Nach einem Umsatzplus von 1,35 Prozent auf rund 19 Millionen Euro im Jahr 2017 (Vorjahr 18,7 Millionen) möchte er dieses Jahr die 20-Millionen-Marke knacken. Nach 5 Prozent Plus bei Umsatz und Absatz im ersten Halbjahr 2018 peilt er fürs Gesamtjahr 4 Prozent an. Im vergangenen Jahr seien knapp 100.000 Hektoliter alkoholfreie Getränke der Marke Bellaris verkauft worden, 1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, und rund 175.000 Hektoliter Bier, ungefähr so viel wie im Vorjahr. 7,5 Prozent davon entfallen auf alkoholfreies Bier. Zwar sei hier die Tendenz weiter steigend, aber nicht mehr so sehr wie zuletzt. Der seit vier, fünf Jahren andauernde Trend, dass die alkoholfreien Getränke fürs Wachstum im Unternehmen sorgen, hat sich laut Marketingchefin Hannelore Heuser fortgesetzt.

Wachstum im Gegensatz zum Branchentrend

Laut Pauli ist Park & Bellheimer 2017 gegen den Branchentrend gewachsen. Im Geschäftsbericht steht, dass der Biermarkt um 2,5 Prozent auf 93,5 Millionen Hektoliter geschrumpft ist. Aufmerken lasse, dass auch die Auslandslieferungen um 3,1 Prozent geschrumpft seien, obwohl die in den vergangenen Jahren immer gestiegen waren. Alkoholfreie Getränke stagnierten dagegen. Produktionsüberkapazitäten sorgten für Absatz- und Preisdruck. Als positiv verzeichnet Pauli, dass der Marktanteil der Mehrwegglasflaschen um 0,3 Prozent auf 23,7 Prozent gestiegen ist – Park & Bellheimer füllt nur in Glas ab. Der Anteil der PET-Mehrweg-Plastikflaschen sei gesunken, dagegen habe die PET-Einwegflasche mit plus 0,2 Prozent auf 48,1 Prozent ihre Marktdominanz ausgebaut. „Die Modernisierung des Braubetriebes geht konsequent weiter“, betont Pauli. Seit 2010 seien pro Jahr etwa 15 Prozent des Umsatzes investiert worden: Nach 3,13 Millionen 2016 und 2,8 Millionen 2017 sollen es dieses Jahr 3,7 Millionen Euro werden. Größter Brocken werde die in dieser Woche bestellte vollautomatisierte Fassabfüllanlage, die mit rund 2 Millionen zu Buche schlage und im März kommenden Jahren in Bellheim in Betrieb gehen soll. Mit ihr könnten drei Mal so viele Fässer wie bisher abgefüllt werden, bis zu 300 pro Stunde; momentan sei man bei der Fassabfüllung am Anschlag. Vor wenigen Tagen sei in Pirmasens eine neue mit Gas betriebene und 700.000 Euro teure Dampfanlage angelaufen, die helfen soll, Energiekosten zu sparen.

Weitere Stellenkürzungen nicht geplant

Für 2017 weist der Geschäftsbericht einen Konzernüberschuss von 117.000 Euro (2016: 124.000 Euro) aus. Die Verbindlichkeiten wurden von 5,04 Millionen auf 4,23 Millionen zurückgeführt. Eine Dividendenzahlung wird es erneut nicht geben. Rückläufig ist aufgrund von Fluktuation die Mitarbeiterzahl: 140 (145) und fünf Auszubildende. Zwei Drittel davon arbeiten in Bellheim. Ein weiteres Abschmelzen der Belegschaft ist laut Pauli nicht geplant. Der Hauptmarkt von Park & Bellheimer ist die Pfalz, wo man mit den Marken Park, Bellheimer, Valentins, Rheingönheimer und Bellaris vertreten ist.

x