Kreis Kaiserslautern Kreis Kaiserslautern: Rückgang bei Dieselfahrzeugen

Sparschwein oder künftig untragbar: So manch ein potenzieller Käufer eines Dieselfahrzeugs überdenkt den Kauf derzeit lieber zwe
Sparschwein oder künftig untragbar: So manch ein potenzieller Käufer eines Dieselfahrzeugs überdenkt den Kauf derzeit lieber zweimal.

Die Diskussion um Dieselautos und wie es mit ihnen weitergeht, beschäftigt viele Menschen – und auch die Autohändler im Landkreis bekommen die Verunsicherung der Kunden zu spüren. Doch das scheint nicht das Aus für den „Stinker“ zu bedeuten. Nach wie vor werde er an den Mann gebracht, wenngleich ein Rückgang der Verkaufszahlen fast überall spürbar sei.

Von einem kleinen Rückgang der Verkaufszahlen von Dieselfahrzeugen und einem geringen Anteil von Umsteigern spricht Wolfgang Gebert aus Kindsbach. „Wenn jemand ein Dieselfahrzeug braucht, weil er viel fährt, dann kauft er auch eines“, hält der VW-Händler fest. „Ich habe noch keinen Kunden gesehen, der einen Monat lang arbeiten geht, um die Benzinkosten zu bezahlen“, sagt er hinsichtlich der im Vergleich zu Diesel höheren Benzinpreise. Für ihn ist es „Blödsinn“, Dieselautos aus Städten fernzuhalten. „Das geht doch gar nicht. Es ist doch keine Alternative da.“ Die Umweltprämie, die VW bei einem Tausch von alten Dieselfahrzeugen gegen neue auszahlt, stecken sich seine Kunden gerne ein. Aber auch die Gebrauchten werden nicht zu Ladenhütern. „Mit Euronorm fünf oder sechs sind sie gleich weg.“ Sein Resümee lautet: „Dieselautos werden immer noch gebraucht und sind gesucht.“

Umstieg auf Benzin ist die Ausnahme

Eine etwas verringerte Nachfrage hat Hermann Schneider, Subaru-Händler aus Hütschenhausen, registriert. „Die Kunden sind verunsichert“, sagt er, „Elektroautos sind für die meisten noch nicht interessant.“ Er berichtet von einem Geschäftskunden, der seinen Fuhrpark mit sieben Dieselfahrzeugen komplett auf Benziner umgestellt hat. Das scheint jedoch eher eine Ausnahme zu sein. Wie Schneider erzählt, habe der japanische Autohersteller vor neun Jahren ein Diesel-Modell in Deutschland eingeführt. „Die Nachfrage war damals rege und ist auch immer noch gut“, sagt er. Etwas rückläufig ist dagegen der Verkauf von Gebrauchtwagen. Zur Zukunft des Diesels sagt er: „Er kann nicht verboten werden. Es gibt große Firmen mit tausenden von Dieselautos in ihrer Flotte. Das geht doch gar nicht.“

Nachfrage ist dünn

Hingegen spricht Frank Niebsch, Verkaufsberater des Citroën-Autohauses aus Landstuhl, von deutlich gesunkenen Absatzzahlen bei neuen und gebrauchten Dieselwagen. Insbesondere der Privatkundenbereich sei betroffen, Firmenkunden fahren nach seinen Erfahrungen meist immer noch Dieselnutzfahrzeuge. Er spricht von Zurückhaltung beim Kauf. „Die Kunden wissen ja nicht, wie es weitergeht.“ Die Preise für alte Dieselfahrzeuge seien gesunken, aber die Nachfrage dünn. „Sie sind schwer an den Mann zu bringen.“ Niebsch schätzt die Situation so ein, dass der Diesel weiterhin eine Zukunft habe und mit fortschreitender Technik sauberer zu kriegen sei – ähnlich wie der Benziner durch den Katalysator.

Verunsicherung spürbar

„Die kauft keiner mehr“, hält Michael Hildmann vom Mazda-Autohaus in Enkenbach-Alsenborn fest. Der Verkauf von neuen Dieselfahrzeugen ist bei ihm stark zurückgegangen. Zwar werde eine Umtauschprämie geboten und auch in Anspruch genommen, aber: „Dann greifen die Kunden nach einem Benziner.“ Deutlich spürt er die Verunsicherung der Interessenten, die teils einen Kauf aufschieben, bis klarer ist, wie die Zukunft der Dieselautos aussieht. Er selbst geht davon aus, dass das Fahrverbot in Städten nicht kommen wird. Auch ist er sich sicher, dass er die fünf gebrauchten Euro-5-Diesel, die er zurzeit anbietet, an den Mann bringen wird.

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