Politik Rheinland-Pfalz: Islamunterricht an Schulen - Zukunft unklar

Sana Tabaa ist neben Deutsch und Englisch auch Lehrerin für islamischen Religionsunterricht. An der Pädagogischen Hochschule in
Sana Tabaa ist neben Deutsch und Englisch auch Lehrerin für islamischen Religionsunterricht. An der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe wurde sie ausgebildet. Die Tochter einer Deutschen und eines Syrers bezeichnet sich als Muslima mit syrischen Wurzeln.

Rund 41 000 Schüler in Rheinland-Pfalz sind muslimischen Glaubens, doch nur knapp 1800 von ihnen besuchen den Islamunterricht. Um diesen flächendeckend an Schulen anzubieten, startete die Landesregierung 2012 Verhandlungen mit vier muslimischen Verbänden. 2016 wurden sie aber abgebrochen. Wie es weitergeht, ist unklar.

„Esselamu Aleikum“: Mit diesen Worten begrüßt Lehrerin Sana Tabaa an diesem Freitagmorgen die anwesenden Schüler der Jahrgangsstufe 7 an der IGS Gartenstadt in Ludwigshafen. Und die Schüler grüßen mit dem etwas längeren arabisch-islamischen Friedenswunsch zurück: „Ve aleikum salam ve rachmatullah ...“ Es sind insgesamt 24 Schüler, davon zehn Mädchen, eines mit Kopftuch. Danach betont Lehrerin Tabaa, dass der Freitag ein wichtiger Tag für die Muslime ist, und rezitiert mit den Schülern gemeinsam die Sure Fatiha, die erste Sure im Koran. Danach schreibt die Lehrerin das Datum des Tages an die Tafel, einmal nach dem heute üblichen Kalender und einmal nach dem islamischen, und schreibt in der Mitte der Tafel den Begriff „Streit“. Er ist zugleich das Thema der folgenden Doppelstunde. Die Schüler werden sich im Laufe der beiden Stunden Gedanken darüber machen, wie Streit entsteht, Suren und Hadithe, also Worte Mohammeds, zum Thema kennenlernen und erfahren, wie der Prophet, der Gründer des Islams, Streit gütlich gelöst hat.

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