Politik Mehr als 200 Tote nach Erdbeben in Mexiko

Rettung in Sicht: Ein Mann, der nach dem Erdbeben inmitten der Trümmer eines Gebäudes im Stadtteil Condesa in Mexiko-Stadt liegt
Rettung in Sicht: Ein Mann, der nach dem Erdbeben inmitten der Trümmer eines Gebäudes im Stadtteil Condesa in Mexiko-Stadt liegt, wird mit Trinkwasser versorgt.

«Mexiko-Stadt.» „Dieses Erdbeben ist eine harte Probe und sehr schmerzhaft für unser Land, aber wir Mexikaner haben gelernt, dem mit dem Geist der Solidarität zu antworten“, sagte Staatspräsident Enrique Peña Nieto gestern. Er rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Bis gestern Abend wurden nach Angaben des Leiters des nationalen Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, 225 Tote geborgen. In der Millionenmetropole Mexiko-Stadt werden weitere Opfer in den Trümmern vermutet. Neben der Hauptstadt waren besonders die Bundesstaaten Morelos und Puebla von den Erdstößen am Dienstagmittag (Ortszeit) betroffen, das Zentrum lag rund 130 Kilometer Luftlinie südöstlich von Mexiko-Stadt bei Axochiapan. In Atzala im Bundesstaat Puebla stürzte während einer Taufe das Dach einer Kirche ein, mindestens elf Menschen wurden hier getötet. In Mexiko-Stadt war vor allem das Zentrum mit den touristischen Vierteln betroffen. Viele der beschädigten oder eingestürzten Gebäude wurden vor dem Erdbeben 1985 gebaut und entsprachen nicht den später eingeführten strengeren Baunormen. Bei dem schweren Erdbeben am 19. September 1985 starben nach lokalen Schätzungen rund 10.000 Menschen. Im Süden von Mexiko-Stadt starben in einer eingestürzten Grundschule mindestens 21 Kinder und vier Erwachsene. Da viele Schulen beschädigt oder auf mögliche Schäden untersucht werden müssen, fällt für Schüler der betroffenen Gegenden vorerst der Unterricht aus. „Die Sicherheit der Kinder, Jugendlichen und Lehrer hat Priorität“, betonte Bildungsminister Aurelio Nuño Mayer. Der internationale Flughafen der Hauptstadt stellte den Betrieb ein. Betroffen vom Beben war auch das legendäre Azteken-Stadion, durch eine Tribüne zog sich ein breiter Riss. Nach Angaben des Energieunternehmens CFE waren 3,8 Millionen Menschen zeitweise ohne Strom, auch das Telefonnetz kollabierte in der Stadt. Erst vor anderthalb Wochen waren bei einem starken Beben im Süden des Landes mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. Der Erdstoß der Stärke 8,2 war der heftigste in Mexiko seit 100 Jahren. Zeitgeschehen

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