Politik Lebensstationen: Helmut Kohl

Hannelore Kohl.
Hannelore Kohl.
3. April 1930:

Als jüngstes Kind von Cäcilie und Hans Kohl wird Helmut Kohl in Ludwigshafen-Friesenheim geboren. 1947: Eintritt in die CDU; Mitbegründer der Jungen Union in Rheinland-Pfalz. 1950: Abitur in Ludwigshafen. Beginn des Studiums in Frankfurt, das Kohl später in Heidelberg mit dem Hauptfach Geschichte fortsetzt. 1959-1969: Referent beim Verband der Chemischen Industrie in Ludwigshafen. 1959-1963: Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ludwigshafen. 1959-1967: Abgeordneter für die CDU im rheinland-pfälzischen Landtag; 1963 wird Kohl Vorsitzender der CDU-Fraktion. 1960: Heirat mit Hannelore Renner. 1963: Geburt von Sohn Walter. 1965: Geburt von Sohn Peter. 1966: Wahl zum Landesvorsitzenden der rheinland-pfälzischen CDU. 1969-1976: Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. 1973: Wahl zum Bundesvorsitzenden der CDU nach dem Rücktritt von Rainer Barzel. 1976-2002: Mitglied des Deutschen Bundestages. Mit Kohl als Kanzlerkandidat erreicht die Union bei der Bundestagswahl 1976 ein historisches Hoch von 48,6 Prozent; die sozialliberale Koalition unter Helmut Schmidt wird dennoch fortgesetzt. Im Dezember 1976 tritt Kohl als Ministerpräsident zurück und wird zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag gewählt. 1982: Am 1. Oktober wird Kohl durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt zum Bundeskanzler gewählt. 1983 und 1987: Wiederwahl als Kanzler. 1984: Der Händedruck von Kohl und Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand über den Gräbern von Verdun wird zum Symbol für die deutsch-französische Aussöhnung. 1989: Am 9. November fällt die Berliner Mauer. 1990: Kohl und Außenminister Hans-Dietrich Genscher besuchen im Juli den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow in Moskau und in dessen Heimat, dem Kaukasus. Dort macht Gorbatschow den Weg frei dafür, dass das vereinte Deutschland Mitglied der Nato bleiben kann. Damit war die größte Hürde auf dem Weg zur Einheit überwunden. Am 3. Oktober ist Deutschland wieder vereint. 1991: Wahl Kohls zum ersten Bundeskanzler des wiedervereinten Deutschlands. 1992: Im niederländischen Maastricht wird jener EU-Vertrag unterzeichnet, der die Grundlage für die europäische Gemeinschaftswährung Euro bildet. Kohl appelliert an die EU-Partner, die Währungsunion durch eine Politische Union zu ergänzen, kann sich damit aber nicht durchsetzen. 1994: Vierter Bundestagswahlsieg. 1998: Die von Kohl geführte Koalition aus CDU/CSU und FDP erleidet bei der Bundestagswahl eine schwere Niederlage. Gerhard Schröder (SPD) wird Bundeskanzler, auch Kohls Zeit als CDU-Vorsitzender endet. Die Partei verleiht Kohl den Titel des Ehrenvorsitzenden. 1999: Parteispendenaffäre der CDU. Kohl gibt zu, von heimlichen Konten und Geldbewegungen gewusst zu haben, weigert sich aber, die Namen der Spender zu nennen. Im Zuge der Affäre gibt Kohl im Jahr 2000 den CDU-Ehrenvorsitz wieder ab. 2001: Hannelore Kohl scheidet aus dem Leben. 2008: Helmut Kohl heiratet Maike Richter. 16. Juni 2017: Kohl stirbt mit 87 Jahren in seinem Haus in Ludwigshafen-Oggersheim. (rjs)

Kohl und Mitterrand in Verdun.
Kohl und Mitterrand in Verdun.
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