Politik Landesregierung beschließt Fusion der Unis in Landau und Kaiserslautern

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Foto: Uni Kaiserslautern

Die Fusion der Technischen Universität Kaiserslautern mit dem Universitätsstandort Landau soll nach Informationen der RHEINPFALZ am Dienstag in Mainz auf die Schiene gesetzt werden. Demnach wird der Ministerrat die Grundsatzentscheidung fällen.

Eine Expertenkommission soll nach RHEINPFALZ-Informationen den Fusionsprozess steuern. Als Datum für ein Zusammengehen steht Oktober 2022 im Raum. Entsprechende Gespräche fanden gestern in Kaiserslautern statt. Daran war Wissenschaftsminister Konrad Wolf beteiligt, der 2009 bis 2016 Präsident der Hochschule Kaiserslautern war. Für Dienstagnachmittag ist eine Pressekonferenz angesetzt, bei der Details genannt werden sollen. Bekannt war bereits, dass die Doppeluniversität Koblenz-Landau aufgegeben werden soll. Im Gegenzug sollen Kaiserslautern und Landau künftig gemeinsame Sache machen. Als starkes Argument für eine Fusion gelten die Studierendenzahlen: Erwartet wird, dass es für eine Doppel-Uni mehr Geld aus dem Hochschulpakt des Bundes gibt. Die TU Kaiserslautern zählt aktuell 14.000 Studierende, der Standort Landau 8000.

Keine "Pfalz-Uni"

Am Montag sind Minister Konrad Wolf dem Vernehmen nach noch einmal die Kaiserslauterer Sorgen vorgetragen worden. Zentral ist dabei die Frage, ob die Uni-Standorte überhaupt kompatibel sind und zueinander passen. Der umstrittene Name „Pfalz-Uni“ soll vom Tisch sein. Er war von vielen als provinziell abgestempelt worden. Weder die Uni-Leitung in Kaiserslautern noch die in Landau wollten sich gestern gegenüber der RHEINPFALZ äußern. Während es an der TU bisher deutlichen Widerstand gab, stand die Landauer Standortleitung der Uni Koblenz-Landau der Fusion positiv gegenüber.

AStA Kaiserslautern: "Zum Erfolg verdammt"

Der Allgemeine Studierendenausschuss der TU (AStA) hat die geplante Fusion scharf kritisiert. „Da die genauen Auswirkungen auf Lehre und Forschung zum jetzigen Zeitpunkt nicht umfassend untersucht sind, ist nicht abzusehen, ob eine Zusammenführung der beiden Standorte tatsächlich ein vorteilhaftes Ergebnis liefert. Für den Fall, dass in der Übergangsphase keine Übereinkunft zu einer gemeinsamen Zukunft getroffen werden kann, liegt anscheinend kein Ausstiegsplan vor; damit ist das Konzept zum Erfolg verdammt“, heißt es in einer Stellungnahme. Asta-Vorsitzender Mathis Petri fasste das Konzept nach einem Gespräch mit dem Minister am Montag in Kaiserslautern so zusammen: „Das Land beschließt hier zuerst eine Hochzeit; den Ehevertrag haben die Ehepartner dann später auszuhandeln. Die Zusammenführung zweier Standorte sollte aber aufgrund gegenseitigen Interesses geschehen – eine Hochzeit aus Liebe und keine Zwangsheirat.“

Land soll Ausstiegsszenario vorlegen

Vor diesem Hintergrund fordert der AStA die Landesregierung auf, das gewählte Vorgehen zu überdenken und ein Ausstiegsszenario vorzusehen. Zugleich fordert der AStA als Vertretung der größten betroffenen Gruppe im weiteren Prozess umfassend eingebunden und an den Entscheidungen beteiligt zu werden. Der AStA sei gerne bereit, sich konstruktiv mit seinen Vorschlägen und Ideen einzubringen und daran mitzuwirken, die rheinland-pfälzische Hochschullandschaft nachhaltig positiv zu gestalten. Nach Informationen des AStA soll nach einer Übergangsphase schon im Wintersemester 2022 die erste Einschreibung in die neue Universität erfolgen.

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