Politik Kommentar: Ein bisschen Klarheit

Zwiegespräch: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble.
Zwiegespräch: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble.

Die CDU will nun den schnellen Neuanfang. Dann sollte sie sich auch überlegen, eine andere Stellvertreterriege und einen anderen Generalsekretär zu wählen.

Immerhin ist jetzt klar: Die Ära der Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Vorsitzende wird schneller zu Ende sein als noch vor zwei Wochen von ihr selbst angedacht: nämlich schon am 25. April. Zwar hat CDU-Altmeister Wolfgang Schäuble in diesen Tagen seiner Partei richtigerweise geraten, sich für die Bearbeitung der vielen offenen Baustellen Zeit zu nehmen. Richtigerweise deshalb, weil es der Partei nicht helfen wird, durch die Wahl eines neuen Chefs einfach nur ein Pflaster auf die vielen offenen inhaltlichen Fragen zu kleben. Genau das hat die SPD getan. Sie ist nicht gut damit gefahren.

Aber möglicherweise ist die Überlegung nicht falsch, schnell einen Neuanfang zu starten statt sich nun durch die nächsten Monate mit dieser Parteispitze zu quälen. Der Neuanfang müsste sich allerdings mit der Wahl anderer Stellvertreter und eines neuen Generalsekretärs im Dezember auf dem regulären Parteitag fortsetzen.

Teamlösung zu den Akten gelegt

Ferner ist jetzt klar: Die Partei hat die Teamlösung zu den Akten gelegt. Die Idee war von vornherein seltsam. Zu keinem Zeitpunkt konnten die Befürworter plausibel darlegen, welche personellen und inhaltlichen Fragen dieses Team hätte klären können. Und: Wer auch immer geglaubt hatte, dass die Kandidaten – jeder einzelne ausgestattet mit einem ausgeprägten Selbst-, Sendungs- und Machtbewusstsein – im Team weitgehend auf Selbstdarstellung verzichten und sich stattdessen dem Mannschaftsgedanken unterordnen würden, der glaubt vermutlich auch an den Osterhasen.

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