Rheinpfalz Klöckner setzt auf Fortschritt bei Gentechnik

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Anfang April spricht Agrarministerin Julia Klöckner auf einer Demo in Münster.

In der Diskussion über neuere Gentechnikverfahren in der Landwirtschaft mahnt Agrarministerin Julia Klöckner, den technologischen Fortschritt nicht außer Acht zu lassen.

Mit Blick auf Hunderte Millionen Hungernde weltweit und die zuletzt schlechte Getreideernte sagte die CDU-Politikerin der Funke-Mediengruppe am Donnerstag: «Wir brauchen Pflanzen, die resistent sind gegen Wetterkapriolen und Klimawandel. Wir dürfen bei der Pflanzenforschung nicht nachlassen.»

Keine Akzeptanz für Gentechnik in Deutschland

Auf die Frage, ob sie für den Einsatz von Gentechnik plädiere, antwortete die Ministerin, die grüne Gentechnik habe hierzulande keine Akzeptanz, das müsse man hinnehmen. «Ich setze allerdings große Hoffnungen auf neue Züchtungsmethoden. Mit dem Crispr-Verfahren - der sogenannten Gen-Schere - kann man das Erbgut von Pflanzen gezielter und schneller positiv beeinflussen, als das durch klassische Züchtung geht. Im Ergebnis ist beides nicht zu unterscheiden.» Es gehe um Erntesicherung und den Einsatz von weniger Pflanzenschutzmitteln.

Lösung gegen den Hunger auf der Welt

Auf den Einwand, dass der Europäische Gerichtshof die Gen-Schere ebenfalls als Gentechnik einstufe, sagte Klöckner: «Mit diesem Urteil müssen wir umgehen.» Weltweit hungerten aber mehr als 800 Millionen Menschen, weitere zwei Milliarden seien mangelernährt. Bis zum Jahr 2050 werde die Weltbevölkerung um weitere zweieinhalb Milliarden Menschen anwachsen. «Die müssen satt werden. Ein hungriger Magen findet keinen Frieden. Nicht genug zu essen zu haben, destabilisiert die Demokratie.» In Deutschland müsse im Übrigen niemand um seine Nahrung fürchten. «Wir haben Lager, in denen noch ausreichend Getreidevorräte sind», sagte sie.

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