Politik Donald, der Fleißige

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»Trump Golf Count« errechnet, dass der Präsident bis zum Ende seiner maximalen Amtszeit doppelt so oft Golfen war wie Barack Obama.

Der US-Präsident hat’s nicht so mit Büroarbeit – Dafür spielt er oft Golf – Faul sei er dennoch nicht, sagt er

„Die Tatsache ist, als ich als Präsident übernahm, steckte unser Land im Schlamassel. Ich hatte gar keine Wahl, als sehr lange Stunden zu arbeiten.“ Wenn US-Präsident Donald Trump sich derart rechtfertigt, weiß man, dass ihn etwas so richtig wurmt.

60 Prozent "Exekutivzeit"

Vor rund einer Woche kam ans Licht, dass der mächtigste Mann der Welt verdammt wenige offizielle Termine hat. 60 Prozent seiner Arbeitszeit sind unstrukturiert. So liest sich zumindest Trumps vertraulicher Kalender, der jetzt auf der US-Internetseite Axios veröffentlicht wurde. 60 Prozent seiner Arbeitszeit werden als „Exekutivzeit“ beschrieben. Und offenbar nutzt er die, um auf Twitter Propaganda zu texten, zu telefonieren, zu essen oder vor dem Fernseher zu sitzen. Das Weiße Haus sucht fieberhaft nach dem Schuldigen, der die vertraulichen Kalenderdaten an „Axios“ weitergegeben hat. Und die US-Medien sind voller Geschichten über den Chef-Faulenzer. Trump, der sich von Anfang an für den besten Präsidenten aller Zeiten hielt, hat daher der Ehrgeiz gepackt: Er ließ am Montag fleißig wissen, dass „Exekutivzeit“ mitnichten nutzlos ist, sondern er „in der Regel arbeite“.

"Trump Golf Count"

Vermeintlicher Müßiggang des Präsidenten ist ein Dauerbrenner seiner Amtszeit. Seine Abneigung gegen den Büroalltag normaler Politiker ist legendär. Anekdoten verzweifelter Referenten über Trumps Desinteresse an langen Texten gibt es zuhauf. Pikant ist das Ganze auch, weil Trump im Wahlkampf 2016 selbst versprach: „Ich werde für euch arbeiten. Ich werde keine Zeit haben, Golf zu spielen.“ Anlass dieses Spruchs war der Umstand, dass Trumps Amtsvorgänger Barack Obama durchaus Gefallen am Golfspiel gefunden hatte und nach Meinung seiner Kritiker viel zu viel Zeit mit dem elitären Sport verbrachte. Wie nun aber die Faktenlage wirklich ist, zählt die Internetseite „Trump Golf Count“. An den bisher 752 Tagen seiner Amtszeit war Donald Trump bereits 156-mal beim Golfen. Hochgerechnet kostete das den Steuerzahler 87 Millionen Dollar, denn in der Regel fliegt Trump mitsamt Gefolge an jene Orte, die er zum Golfspielen bevorzugt – zum Beispiel seine Luxus-Domizile in Mar-a-Lago oder in Bedminster. „Trump Golf Count“ errechnet, dass der Präsident bis zum Ende seiner maximalen Amtszeit wohl fast 600 Golftrips absolviert haben wird. Obama brachte es nur auf 300. Was wieder zeigt: Trump ist der Größte.

Schon 156-mal hat Donald Trump seit Amtsantritt Golfausflüge unternommen.
Schon 156-mal hat Donald Trump seit Amtsantritt Golfausflüge unternommen.
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