Kreis Südwestpfalz Lautzkirchen dient als Vorbild

Wo einst in Ramstein die alte katholische Kirche stand, soll nun ein Kolumbarium gebaut werden.
Wo einst in Ramstein die alte katholische Kirche stand, soll nun ein Kolumbarium gebaut werden.

Das Thema „Urnenkirche“ ist laut Werner Heinrich (FWG) von großem Interesse. Im Mai hatte er im Stadtrat die Idee vorgebracht, ein Kolumbarium auf dem Grundriss der ehemaligen katholischen Kirche auf dem Ramsteiner Schulhügel zu errichten (die RHEINPFALZ berichtete). Seither sind erste Schritte in diese Richtung unternommen worden.

Die Stadt beschäftige sich derzeit mit der Bauleitplanung, so Heinrich. Diese beinhaltet eine Änderung des Flächennutzungsplanes, die das Areal als Friedhof ausweist. Parallel hierzu soll ein Aufstellungsbeschluss erfolgen. Aber auch sonst war man nicht untätig. „Es wurden schon Gespräche mit Architekten, Bauamt und der Denkmalschutzbehörde der Kreisverwaltung geführt“, berichtet Heinrich. Diese habe signalisiert, dass ihrerseits keine Einwände gegen das Kolumbarium bestehen. Ebenso sei man mit Umweltbehörden wegen des Baumbestands im Dialog. Insbesondere gehe es um zwei Platanen, die begutachtet worden seien. „Die Bäume befinden sie sich in der Altersphase und weisen Altersschäden auf“, berichtet Heinrich von dem Ergebnis. Das Miesenbacher FWG-Mitglied des Verbandsgemeinderats hat sich intensiv mit der Geschichte der ehemaligen Ramsteiner Kirche beschäftigt. Ihre Architektur soll als Vorbild für die Urnenkirche dienen, die historischen Grabsteine könnten auf dem Gelände an Ort und Stelle verbleiben. „Bis auf wenige Änderungen soll das Kolumbarium äußerlich genau wieder so aussehen wie die ehemalige Kirche, die bis 1903 an dieser Stelle stand. Damit bekäme Ramstein sein altes Gesicht zurück.“ Mit einer Grundfläche von 35 Metern Länge und neun Metern Breite geht er davon aus, dass das Kolumbarium Raum für rund 2000 Urnenplätze bietet. Einen Vorteil gegenüber gängigen Urnengräbern sieht er darin, dass sich die Grabpflege bedingt durch Witterungseinflüsse erübrige. Als weiteres Argument führt er die besondere Atmosphäre dieser Begräbnisstätte an. „Diese Anlage wird ihre eigene Würde haben“, ist er überzeugt. Finanziert werden soll das Projekt über eine noch zu gründende Stiftung, in die Heinrich eine hohe Summe aus seinem Privatvermögen einzahlen will, wie er sagt. Nach ersten Schätzungen sollen die Baukosten rund eine Million Euro betragen. Im September soll das Thema nochmals in einer Stadtratssitzung auf den Tisch, berichtet der FWG-Politiker. Geplant sei es auch, Anwohner zu einer Informationsveranstaltung einzuladen. „Es haben bereits viele Bürger Interesse an dem Vorhaben bekundet.“ In Rheinland-Pfalz gibt es im Bad Dürkheimer Ortsteil Seebach seit 2008 in der Ruine der Klosterkirche ein Kolumbarium der evangelischen Kirchengemeinde. Auch im saarländischen Blieskastel haben die Bürger seit 2012 die Möglichkeit, ihre Verstorbenen auf dem Lautzkircher Friedhof in einer Urnengrabstätte bestatten zu lassen.

Bislang gibt es in der Region nur wenige Kolumbarien: Im saarländischen Blieskastel bietet die Firma Steimer und Grub seit 2012
Bislang gibt es in der Region nur wenige Kolumbarien: Im saarländischen Blieskastel bietet die Firma Steimer und Grub seit 2012 am Lautzkircher Friedhof eine Stätte zur Urnenaufbewahrung an, unser Foto entstand kurz nach der Eröffnung.
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