Bad Dürkheim Halbes Jahr für 15 Minuten

Für Karlsson Schick ist das Fagott das „bestklingende Intrument“ überhaupt. Seit seinem achten Lebensjahr spielt er das Instrume
Für Karlsson Schick ist das Fagott das »bestklingende Intrument« überhaupt. Seit seinem achten Lebensjahr spielt er das Instrument. Auch am Bundeswettbewerb nimmt der junge Musiktalent mit diesem Instrument teil.

„Jugend musiziert“, der Bundeswettbewerb ist die wichtigste Talentsichtung für junge Musiker. Der 13-jährige Karlsson Schick aus Freinsheim ist vom 17. bis 24. Mai in Lübeck dabei. Sein Vorspiel auf dem Fagott wird am Pfingstsonntag sein.

Insgesamt werden über 1700 junge Musiker in 24 verschiedenen Kategorien in fünf Altersklassen auftreten – eine riesige Veranstaltung. Noch ist Karlsson nicht so aufgeregt, aber das wird sicher noch kommen. In seiner Altersklasse treten noch 14 weitere junge Talente an. Da der Wettbewerb über Pfingsten stattfindet, fährt natürlich die ganze Familie mit nach Lübeck! Alle freuen sich, da bei diesen Wettbewerben immer eine tolle Stimmung herrscht. „Das Fagott ist das bestklingende Instrument“, sagt Karlsson auf die Frage, warum er sich ausgerechnet dieses ausgesucht hat. Musikalisch ist er „vorbelastet“, beide Eltern sind Berufsmusiker. Mutter Sophie Hohmeier ist Geigerin beim Staatsorchester in Mainz, Vater Rainer Schick Oboist bei der Staatsphilharmonie in Ludwigshafen. Schwester Paulina spielt Cello. Dass Karlsson Talent für die Blasinstrumente hat, zeigte sich, als er beim ersten Versuch aus Papas Oboe direkt Töne herausbekam. „Das ist verdammt schwierig“, betont sein Vater und ergänzt grinsend: „Meine Frau kann das nicht!“ Karlsson spielt Fagott seit er acht Jahre alt ist. Angefangen hat er allerdings mit der kleineren, leichteren Kindervariante, dem Fagottino. Mittlerweile spielt er ein großes Instrument. Für den Schüler des Leininger-Gymnasiums und Mitglied der dortigen Bläser-AG ist es die erste Teilnahme am Wettbewerb Jugend musiziert. Beim Landeswettbewerb im März hatte er 23 von 25 möglichen Punkten bekommen, damit einen ersten Platz erreicht und sich somit für den Bundeswettbewerb qualifiziert. „Der Wettbewerb ist eine gute Motivationshilfe zum Üben“, sagt sein Vater, der normalerweise selbst in der Landesjury der Holzbläser sitzt. Ungefähr ein halbes Jahr lang bereiten sich die jungen Leute vor, sollen ein 15-minütiges Programm konzertreif vorspielen können. Bis Pfingsten will auch Karlsson sich weiter verbessern. Einmal die Woche hat er Unterricht in Frankenthal. Sein Lehrer Martin Kersch sei ein lustiger Typ, mit dem sich Karlsson gut verstehe, so der Vater. Und natürlich wird täglich zu Hause geübt, schließlich solle das Programm „zur Perfektion geführt werden“. Neben der Musik hat Karlsson noch eine Reihe weiterer Interessen. Unter anderem zeichnet er sehr gerne. „Er hat Talent“, sagt Mutter Sophie, „er zeichnet seine eigenen Comic-Geschichten“. Und er macht verschiedene Sportarten, ist auch ein leidenschaftlicher Skifahrer. Ein guter Ausgleich, denn dem großen, schweren Instrument ordentliche Töne zu entlocken, erfordert Kondition. Karlsson kann sich durchaus vorstellen, später mit der Musik sein Geld zu verdienen, wie seine Eltern das Hobby zum Beruf zu machen. Aber als erstes steht der Wettbewerb vor der Tür, bei dem er die Talentsucher der größeren Jugendorchester auf sich aufmerksam machen kann. Karlsson wird drei Stücke vorspielen, den ersten Satz der Fagottsonate von Paul Hindemith, den zweiten Satz des F-Konzertes von Antonio Vivaldi und den ersten Satz des F-Konzertes von Carl Stamitz vorspielen. Am Klavier begleiten wird ihn sein Vater.

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