Bad Dürkheim Gondelbahn: Der letzte Akt

Peter Schwab (links) und Christoph Glogger unterzeichneten gestern die Vereinbarung. Im Hintergrund sieht man die Waldschneise,
Peter Schwab (links) und Christoph Glogger unterzeichneten gestern die Vereinbarung. Im Hintergrund sieht man die Waldschneise, durch die einst die Gondelbahn fuhr.

Gestern ist das Gelände, auf dem einst die Talstation der Dürkheimer Gondelbahn stand, an die Stadt für unbestimmte Zeit übergeben worden. Eigentümer Peter Schwab und Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) besiegelten das mit einer Unterschrift.

„Längstens bis zu einer Wiederinbetriebnahme oder endgültigen Aufgabe der Gondelbahn“ soll die Stadt das mehr als 330 Quadratmeter große Gelände bekommen. So steht es in der Vereinbarung, die gestern Nachmittag Glogger und Schwab vor der Polizeistation auf dem Wurstmarktplatz unterschrieben haben. Für Glogger ist das nach eigenen Angaben eines jener Projekte, die er in seiner Amtszeit angefangen und auch abgeschlossen hat, weswegen es „ein besonders erhabener Moment“ für ihn sei, sagte er, bevor er mit dem Kugelschreiber zur Tat schritt. Glogger betonte, dass die Gespräche nicht immer einfach, aber „immer mit viel Respekt“ verlaufen seien. Für Schwab ist die Sache noch nicht erledigt. Bis heute ist er überzeugt, die Gondelbahn doch noch errichten zu können. Der Eigentümer hat schon neue Pläne: Er halte Ausschau nach gebrauchten Seilbahnen, die er nach Bad Dürkheim holen möchte, erzählte er gestern beim Pressetermin. Es gebe Seilbahnen, die den aktuellen Bestimmungen entsprächen, aber zugunsten von noch neueren Modellen zurückgebaut würden. Schwab schwebt vor, eine solche Seilbahn zu erwerben und in Dürkheim einzusetzen. Die erforderlichen Mittel will er durch eine Bürgerbeteiligung zusammenbekommen. Peter Schwab will die Hoffnung nicht aufgeben, doch noch einen „Naturpark mit Bildungszentrum“ an der Bergstation zu bauen, erzählte er. Das sei auch immer die Grundidee bei der Wiedererrichtung der Gondelbahn gewesen. Sollte es dann soweit sein, werde er insbesondere auch den Naturschutz mit einbeziehen. Notwendige Ausgleichsflächen sollen gesucht werden. Bei dem Projekt lege er besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit, so Schwab. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, kommentierte Glogger, der, wie er sagt, das Durchhaltevermögen Schwabs sehr schätzt. Die Dürkheimer Gondelbahn war von 1973 bis 1981 in Betrieb. Seitdem stand die Talstation ungenutzt auf dem Wurstmarktplatz. Die Bergstation ist im Jahr 2000 durch einen Brand zerstört worden. 2017 gab es einen letzten „Rettungsversuch“, da Bürgermeister Glogger ein Ultimatum gesetzt hatte, die Talstation abzureißen. Ein potenzieller Investor wurde im August 2017 zwar zunächst gefunden, der stieg jedoch im Dezember aus, da die Risiken zu hoch seien. Ende Mai dieses Jahres wurde die Station abgerissen, womit das Projekt endgültig gestorben zu sein scheint.

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