Speyer Ein Hund für alle Fälle

Lässt Marley beste Pflege angedeihen: Karin Schneider.
Lässt Marley beste Pflege angedeihen: Karin Schneider.

„Wir haben damit gar nicht gerechnet.“ Die Schneiders sind auch ein paar Tage nach der Ehrung noch überwältigt. Etwas Neues war das Gefühl, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, für sie und ihren Hund allerdings nicht: Zwar ist Marley noch jung, hat jedoch schon mehrere Auszeichnungen erhalten. Besonders klangvoll sind die jüngsten Titel von der „German Winner Show“ und der „World Dog Show“. Im letztgenannten Wettbewerb angetreten waren mit ihm 52 Hunde, alles Rüden. Weiter erreichte er den Titel „Best junior of breed“, womit der Beste der Rasse benannt wird. Unter den Konkurrenten waren neben männlichen auch weibliche Tiere. Bewertet wurden vor allem Gesundheit, Aussehen und Körperbau. Die Schneiders haben Marley als Welpe von einem Züchter aus Bayern gekauft. Der cremefarbige Welpe kam in ihren Haushalt in Speyer-Nord, zu dem neben Haus und Garten auch zwei Artgenossen gehörten: Elvis und Jackson, ebenfalls Golden Retriever. Die Namen sind jeweils von bekannten Musikern inspiriert. Dazu kommen zwei Katzen aus dem Speyerer Tierheim. Die zwei erwachsenen Rüden unterstützten die Schneiders bei der Erziehung des Kleinen, der sich viel von den Großen abguckte, wie die Halterin sagt. „Wir hatten eigentlich keine großen Erwartungen an Marley. Uns war nur wichtig, dass er gesund ist und dass wir eine gute Bindung zu ihm aufbauen können“, sagt sie. Und doch stellt sich schon bald heraus, dass viel in dem Welpen steckt. „Erstmals erreichte er schon in der Baby-Klasse in Herrenberg Platz eins, in der jüngsten Klasse in Offenburg ebenfalls Platz eins, in der Jugendklasse elf Mal Platz eins und drei Mal Platz zwei“, zählt die stolze Besitzerin auf. Aus dem Wort „Retriever“ ergibt sich, dass diese Hunde zum Apportieren eingesetzt wurden. Dies liege ihnen im Blut, erklärt Karin Schneider. Ursprünglich seien diese Hunde auf der Jagd nach dem Schuss zum Apportieren des Wildes, zum Beispiel bei der Entenjagd, eingesetzt worden. „Um Marley in seinen natürlichen Anlagen zu fördern, habe ich mit ihm Dummy-Training gemacht. Ein Beutel wird dazu mit Trockenfutter gefüllt, verschlossen und versteckt. Der Hund soll dann den Beutel suchen und mir bringen“, erklärt die Halterin. Marley sei in erster Linie ein Familienhund wie der elfjährige Elvis. „Mit ihm haben wir angefangen, auf Ausstellungen zu gehen. Er erreichte in der Jugendklasse den zweiten Platz und wurde ,Deutscher Champion’ beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Unser Hund Jackson, ein goldfarbener Retriever, ist leider verstorben“, so Schneider. Auch mit ihm seien sie auf Ausstellungen gewesen. Mit Marleys Erfolgskurs wird es weitergehen, wenn es nach seinen Eigentümern geht. Voriges Wochenende in Genf habe er sich zum dritten Mal für die „Crufts“ in Birmingham, die größte Hundeschau der Welt, qualifiziert, berichtet Schneider.

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