Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Sonne heizt Spargeln ein

Haufenweise Spargel: Andreas Zein, Alisa Weber und Sascha Zein (von links) auf dem Spargelacker.
Haufenweise Spargel: Andreas Zein, Alisa Weber und Sascha Zein (von links) auf dem Spargelacker.

Im Blickpunkt: Die Haupterntezeit für Spargel hat diese Woche begonnen. Mit der gestiegenen Erntemenge fallen auch die Preise, die aber zwischen fünf und 15 Euro je nach Sorte stark schwanken. Mit weißer Folie werden die Dämme bereits gekühlt.

Wenn die Spargelbauern ihre Ackerfolie von schwarz auf weiß drehen, dann ist die Erntemenge mehr als ausreichend: Mit Hilfe des dadurch entstehenden kühlenden Effekts wird versucht, das Wachstum der weißen Stangen zu bremsen. Außerdem sollen dadurch die empfindlichen Spargelköpfe geschützt werden. Die fast schon sommerliche Temperaturen produzierende Sonne scheint den Wachstumsrückstand des Gemüses aufholen zu wollen. Denn die Ernte hat etwa 14 Tage später begonnen als sonst.

Folien auf weiß

„Wir haben heute damit angefangen, die Folie von schwarz auf weiß zu drehen“, sagte gestern Karl-Heinrich Walter vom Spargelhof in Gönnheim. Wegen des verzögerten Erntebeginns könne es sogar passieren, dass die frühen Spargelsorten noch nicht fertig sind, die späten Sorten aber wegen der starken Sonneneinstrahlung früher als sonst aus dem Boden sprießen - was zu größerer Menge und weiter sinkenden Preisen führe. „Wir nehmen es so, wie es kommt“, meint Walter. Besser allemal als die Kälte zu Frühjahrsbeginn. „Das war für uns eine Katastrophe.“

100 Kilo zu Beginn

Mit dem Erntebeginn am 23. März war der Spargelhof Schulze in Weisenheim am Sand einer der ersten Betriebe, die mit dem Spargelstechen in der Pfalz angefangen haben. 100 Kilo holten die Erntehelfer anfangs aus dem Boden, derzeit liegt die Tagesquote laut Besitzer Andreas Eberhardt bei 15 Tonnen. Er hofft, dass das warme Wetter über die vier Wochen dauernde Haupterntezeit weiter anhält. „Die Aussichten sind jedenfalls gut“, sagt er.

Nachfrage spürbar gestiegen

Vier Tage vor Ostern begann im Spargelhof Zein in Erpolzheim das Spargelstechen. Letzte Woche sei die Erntemenge von 300 Kilo auf 4,5 Tonnen am Tag angezogen und auch die Nachfrage spürbar gestiegen. „Wir haben kurzfristig mehr Erntehelfer gebraucht“, erzählt Sascha Zein. Bis zu 110 Helfer aus Polen und Rumänien werden in der Spargelsaison auf dem Hof beschäftigt, um die Erntemenge zu bewältigen. Eine Dreifachabdeckung, ein Tunnel und eine zweireihige Lochfolie ist laut Sascha Zein Voraussetzung für einen frühen Erntebeginn „Die Wurzel braucht elf Grad, um zu wachsen“, erzählt er. Mittlerweile werde auch grüner Spargel gestochen. Zein ist froh, dass er sich dafür entschieden hat, die Äcker mit sehr hohen Dämmen zu versehen. „Die vielen Niederschläge machte ihnen somit nichts aus.“ Der Boden sei „trocken und feinkrümelig“ - so dass wenig krumme Spargel nach oben wachsen. „Zweier dick“, ist laut Zein die beliebteste Sorte der Hofkunden. Der Verkaufsschlager ist derzeit für 14 Euro das Kilo zu haben.

x