Kultur Zum 70. von Westernhagen: Lass uns leben

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Wagte als Erster dreckigen Rock auf Deutsch: Marius (Müller-)Westernhagen.

Um Gottes willen: Marius wird heute 70 Jahre alt. Das lässt Schlimmes vermuten bezüglich des eigenen Lebensalters.

Das letzte, was man von Marius Müller-Westernhagen, also von Westernhagen, oder eben nur von Marius, wie ihn die Fans noch immer nur nennen, hörte, war: Er gibt seine sieben Echos zurück, weil ihm der Streit um die antisemitischen Texte von Farid Bang und Kollegah, die mit ihren überproblematischen Songs ebenfalls zu Echo-Siegern gekürt werden sollten, gegen den Strich gingen. Der Echo-Preis ist längst Geschichte. Und Marius? Ein Stück weit auch. Er war einmal der absolute Super-Star des deutschen Pop-Rock. In den 1990er Jahren füllte er die Fußballstadien dieser Republik. 100.000 Zuschauer waren möglich, weil man selbstredend den Rasen mit nutzte. Westernhagen war der deutsche Megastar. Lange vor der Erfindung von Helene Fischer. Und sein Song „Freiheit“, der zwar ganz anders gemeint war, wurde zu Recht zur inoffiziellen Hymne des wiedervereinten Deutschlands.

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