Kultur Goldener Nils: „Rocca“ von Katja Benrath gewinnt den Preis der Nils-Nager-Kinderjury

Schwer war sie diesmal, die Entscheidung, welcher Film am Ende das Rennen um den Goldenen Nils machen würde. Zu stark war diesmal die Filmauswahl, die Kurator Rolf-Rüdiger Hamacher für die Kinder ausgewählt hatte. Die sieben Mädchen und Jungen der Jury haben gestern Nachmittag lange diskutiert, bis schließlich zwei absolute Favoriten feststanden: „Rocca verändert die Welt“ und „Invisible Sue“ – zwei Geschichten um zwei starke Mädchen. „Invisible Sue“ zeigt, dass man sich nicht unterkriegen lassen soll, auch wenn man Außenseiter ist. „Auch dann kann man noch hochkommen“, war ein Standpunkt. Und alle waren sich einig: Der Film war von der ersten bis zur letzten Minute voller Action und Spannung. Und außerdem gab es den „schönsten Filmkuss“, was die Jury nicht ohne verlegenes Lachen unbedingt noch bemerken wollte. Mobbing, Ausgrenzung, schwierige Familiensituationen – was eigentlich nach schwerer Kinokost klingt, hat „Rocca“ als eine Art moderne Pippi Langstrumpf total locker und lustig abgehandelt. Vor allem die super sympathische Schauspielerin Luna Marie Maxeiner hat die Jury mit ihrer unkomplizierten, ehrlichen Art beim Bühnengespräch überzeugt. Was sie bemängelten: Wenn die Filmemacher wirklich einige Obdachlose mit ins Projekt eingebunden hätten, statt sie ausschließlich durch Schauspieler darstellen zu lassen, wäre die Botschaft noch ehrlicher gewesen. Trotzdem: Der Goldene Nils geht an „Rocca“! Und weil „Invisible Sue“ so ungewöhnlich spannungsreich war, vergibt die Jury in diesem Jahr ausnahmsweise einen Sonderpreis: eine Urkunde für den actionreichsten Film des Festivalprogramms.

Termin

Preisverleihung ist am kommenden Sonntag, 8. September, 12:30 Uhr. Natürlich wird auch Nils Nager persönlich kommen. Anschließend wird der Siegerfilm „Rocca verändert die Welt“ noch einmal gezeigt.

x