Landau Eine Liebe fürs Leben

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Südpfalz. Groß war die Resonanz auf unsere Teddybär-Verlosung, die von der Firma Steiff initiiert worden ist. Rund 30 Leser haben der Marktplatz-Redaktion Fotos von sich oder ihren Plüschtieren geschickt. Zehn von ihnen haben den Teddy „Fynn“ und eine Eintrittskarte ins Steiff-Museum im schwäbischen Giengen an der Brenz gewonnen. Was die Gewinner und ihre Bären verbindet, haben sie uns berichtet.

„Über 80 Jahre sind wir schon zusammen“, schreibt Hennig Vieser aus Neustadt. Der kleine Teddy war „Tag und Nacht mein Begleiter. Bis heute sitzt er immer noch in Sicht- und Reichweite in unserem Schlafzimmer“. Und Henning Vieser erinnert sich noch genau, als sein Schmusetier zu Schaden kam: An einem sehr kalten Tag hat er ihn auf den Ofen gelegt, damit er es warm hat. „Das gab aber ein großes Loch im Rückenfell, doch Mutter hat es gleich gestopft.“ Ebenfalls eine lange Geschichte hat „Zausel“. So heißt der Teddy-Bär von Birthe Kunze-Bergs aus Edenkoben. Sie hat „Zausel“ zur Geburt bekommen. Er ist stellenweise ziemlich kahl, „weil er in meiner Kindheit immer dabei war“. Auf unserem Foto ist auf „Zausels“ Schoß ein weiterer kleiner Bär zu sehen. Den hat schon ihr Vater geschenkt bekommen, als dieser 1938 mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus lag. Seit 1963 nennt Stefanie vom Weg aus St. Martin einige Spielkameraden aus dem schwäbischen Traditionsunternehmen ihr eigen. Die Plüschtierfamilie wuchs über die Jahre hinweg mit der eigenen. 1989 bekam die Tochter von der Oma einen Hasen und auch die zweite Tochter, die 1991 zur Welt kam, wurde von den Großeltern mit einem Bären bedacht. „Mein Teddybär und ich sind seit 50 Jahren unzertrennlich!“, schreibt Sabine Mattern-Wörner aus Landau. Sie hat „Sloggy“ als kleines Mädchen von ihrer Oma bekommen. Im Winter bekam er noch einen Kapuzenpulli mit Kissen, „damit er weich liegt und nicht friert“. Falls sie bei der Verlosung der Firma Steiff den Teddy „Fynn“ gewinnen sollte, wird sie den Bären an einen sechsjährigen Jungen im Bekanntenkreis weitergeben, der ebenfalls Fynn heißt. Seit Heiligabend 1968 sind Andrea Reise aus Landau und ihr Steiff-Teddy Freunde fürs Leben. Als Kind habe sie immer gerne mit Puppen gespielt – mit dabei war immer der Teddy, der „meistens das männliche Geschlecht“ zu übernehmen hatte und Matthias hieß. „Nun hat mein Teddy seit vielen Jahren einen schönen Platz am Fenster und genießt die Aussicht.“ Von Kindesbeinen an spielten Rudolf Wild und seine Schwester Margarete Heilmann mit Teddy-Bären. Weder er noch sie haben „es übers Herz gebracht, die Bären, die damals so ziemlich unser einziges Spielzeug waren, wegzuwerfen. Auch wenn wir heute nicht mehr damit spielen, dürfen sie doch noch immer in der Wohnung herumsitzen. Nach einem gemeinsamen ,Urlaub’ im Museum unterm Trifels, wo sie in der Ausstellung ,Puppenspiel und Bärentanz’ so ziemlich die ältesten Exemplare waren, sind die beiden Bären jetzt in ihre gewohnte Umgebung zurückgekehrt.“ RHEINPFALZ-Mitarbeiter Wild verzichtet von sich aus auf die Teilnahme bei der Verlosung, wollte nur seine Geschichte erzählen. Dafür hat Rolf Zimmermann aus Rhodt Glück: Sein Steiff-Teddy heißt Elmar. Er begleitet ihn auf den Fahrten zum Arbeitsplatz oder im Außendienst auf dem Beifahrersitz. Die Hauptsache: „Er kritisiert mich nicht und ist jederzeit mit meinem Fahrstil zufrieden“, schreibt Zimmermann. Auf dem Bild, das Heike Bischoff aus Ettlingen eingesendet hat, verpasst ihr Sohn Dominik seinem Teddy „Paul“ gerade ein intensives Bad. Was der damals Dreijährige aber nicht wusste: Er hält gar nicht den echten „Paul“ in den Händen. Der Original-Teddy war zuvor einem Wohnungsbrand zum Opfer gefallen. Dank seiner Patentante Silke, die einen identischen Doppelgänger besorgte, fiel Dominik der Verlust nicht auf. Teddybär „Wuschi“ ist der treue Begleiter von Vanessa Nilensky aus Scheibenhardt. Sie bekam ihn im Alter von drei Jahren zu Weihnachten geschenkt. Der inzwischen 25 Jahre alte Bär habe sie seitdem nicht nur auf Schulausflüge und Urlaube begleitet: „Er hat mich auch in schweren Zeiten begleitet und getröstet“, schreibt Nilensky. Auch heute, da sie erwachsen und selbst Mutter ist, darf „Wuschi“ noch immer in ihrem Bett übernachten. Als ihr Vater starb, hat Vanessa Nilensky ihrer Mutter Doris Herberger ebenfalls einen Teddy geschenkt. „Meine Enkeltochter Lorena bekam von ihrem Patenonkel zum ersten Geburtstag den Steiff-Bären ,Charly’ geschenkt“, schreibt Johanna Knoll aus Berg. Seitdem seien Enkelin und Bär unzertrennlich. Zwar habe auch Lorenas Zwillingsschwester Lucy einen Teddy bekommen, „aber für Lorena ist ,Charly’ wie der dritte Zwilling“, meint Knoll. Der Bär schlafe bei Lorena im Bett und tröste sie, wenn sie traurig ist. Ganze 50 Jahre hat der Teddy von Familie Mayer aus Römerberg auf dem pelzigen Buckel. Den Bären habe Mayer von seiner Mutter geschenkt bekommen − er sei das einzige Erinnerungsstück, das ihm von ihr geblieben ist. Seine „Verletzung“ am rechten Fuß zog sich der Teddy vor einigen Jahren zu, als ihn Familienhündin Peggy zu fassen bekam. |rww/bed

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