Meinung Ohne Internet bringt auch der Digitalpakt nichts

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Neue Tablets, Laptops, digitale Tafeln: Mit dem Digitalpakt will der Bund die Schulen mit allerhand technischen Geräten ausstatten. Doch das allein bringt nur wenig.

Denn auch das modernste Tablet ist nutzlos, wenn in der Schule oder gar im ganzen Ort kein schnelles Internet zur Verfügung steht. Zwar gibt es für Glasfaseranschlüsse an Schulen die „Offensive Digitales Klassenzimmer“ des Verkehrsministeriums, das dafür Gelder zur Verfügung stellt. Doch noch immer sind ganze Gemeinden im Land vom schnellen Internet abgeklemmt.

Lehrer verzweifeln an Technik

Und selbst, wenn die Schule über schnelles Internet verfügt: Das digitale Klassenzimmer steht und fällt mit den Lehrern, die ebenfalls in digitaler Kompetenz geschult werden müssen. Denn selbst der beste Computer kommt schnell in die Jahre, zickt rum oder geht gleich gar nicht mehr. Viele Lehrer sind dann völlig überfordert – und gehen wieder an die Tafel. Doch wenn die Lehrer selbst an der Technik verzweifeln, wie sollen sie digitales Wissen dann an die Schüler vermitteln?

Auf Tablets starren die Kinder schon zuhause

Es reicht ohnehin nicht, in allen Schulen Wlan einzurichten oder Tablets zu kaufen. Einfach nur auf ein Tablet starren können die Kinder auch zuhause. Die Schulen müssen stattdessen die interaktiven Möglichkeiten nutzen, die diese Geräte liefern, und mit Videos, 3-D-Bildern oder virtuellen Laboren aufwarten. Eine Aufgabe, die viel Zeit für Vorbereitung erfordert – Zeit, die viele Lehrer in Zeiten des Lehrermangels nicht haben. 

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