Meinung Mehr Spaß in der Politik!

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Mit der PARTEI ziehen Satiriker in pfälzische Stadträte ein. Wir brauchen mehr davon!

Die PARTEI hat ordentlich abgestaubt bei der Kommunalwahl: In sechs Stadträten in der Pfalz wird sie nun jeweils mit einem Mitglied vertreten sein – in den kreisfreien Städten Pirmasens, Kaiserslautern, Zweibrücken und Landau und in den Stadträten Kandel und Hornbach. Die Forderungen der Satiriker sind natürlich nicht ernst gemeint. Etwa in Kandel, wo PARTEI-Politiker Nico de Zorzi (er bekam immerhin 5,4 Prozent der Stimmen bei der Stadtbürgermeisterwahl) fordert, die Bienen in ihr Ursprungsland, den Bienwald abzuschieben. Oder die Gewerbesteuer auf 1500 Prozent zu erhöhen, um die Einzelhändler aus Kandel zu vertreiben – und so mehr Wohnraum zu schaffen.

Spaß als Mittel zum Zweck

Mit Witz und Satire will die PARTEI darauf aufmerksam machen, dass Politiker sich manchmal doch etwas zu ernst nehmen. Ist das angemessen? Klar: Gegenüber Berufspolitikern im Europaparlament – wo Martin Sonneborn, der Vorsitzende der PARTEI, seit fünf Jahren Abgeordneter ist – ist das noch einmal etwas anderes als in kommunalen Gremien, die mit Ehrenamtlichen besetzt sind. Politikern also, die das Amt in ihrer freien Zeit ausüben. Sollte man ehrenamtlichen Politikern also genauso mit Satire begegnen wie Profipolitikern? Ja, das sollte man! Auch auf kommunaler Ebene kann doch an der einen oder anderen Stelle ein bisschen Spaß nicht schaden. Nicht, um jemanden in die Pfanne zu hauen. Sondern um mit Witz darauf aufmerksam zu machen, dass sich jemand gerade mal wieder zu ernst nimmt – und so den Blick für das Wichtige verliert. Der Bürgermeister, der in seinem Dorf der Bundeskanzler ist. Der Oppositionsführer, der sein Leben hingibt, um dem Bürgermeister (der in seinem Dorf der Bundeskanzler ist) eins auszuwischen. Der Wutbürger, der bei der Einwohnerfragestunde den Leuten auf den Geist geht.

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