Meinung In Speyer demonstriert ein zahnloser Tiger

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Der III. Weg ist ein zahnloser Tiger. Speyer braucht ihn nicht zu fürchten. Und somit auch keinen Neonaziauflauf am Samstag.

Der III. Weg mit bundesweit gerade mal 500 Mitgliedern war in der Pfalz zuletzt weitgehend von der Bildfläche verschwunden. Er ist wieder da. In Speyer. Zur Kundgebung gegen die Überfremdung der Bevölkerung. Damit zückt die Partei das rechte Universalinstrument: Ängste schüren vor den Flüchtlingen. Wie immer. Wie alle Rechten. Gute Gründe gibt es dafür in Speyer nicht. Höchstens für die Partei: Es ist nämlich bald wieder Wahlzeit. Da muss man schon mal an die Zukunft denken. Und die ist nicht rosig. Hat die Partei schließlich bislang nie erfolgreich Stimmen geholt.  

Falscher Ort, falsche Zeit

Mit Speyer haben sich die Rechten den falschen Ort ausgesucht. Die Stadt ist nicht grundlos die erste in Rheinland-Pfalz gewesen, die den Titel "Stadt ohne Rassismus - Stadt mit Courage" erhalten hat. Die Speyerer haben die neuen Nachbarn aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende nämlich ganz unbürokratisch über zahlreiche Gruppen, Vereine und Initiativen integriert. Einfach so. Und stolze Europäer sind sie auch, wie die regelmäßigen Versammlungen in der Innenstadt zur Bewegung "Pulse of Europe" gezeigt haben. Rechte Aufmärsche haben sie bislang immer bunt und lautstark vertrieben. Aber wahrscheinlich wird das am Samstag nicht nötig sein. Mit einem großen Zulauf bei Rechten ist nicht zu rechnen.

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