Kommentar Bundeswehr in Mali: Milliarden Euro verpulvert

Bis 2024 soll die Bundeswehr in Mali bleiben.
Bis 2024 soll die Bundeswehr in Mali bleiben.

Deutschland leistet sich eine teure Militärmission in Afrika. Sie ist völlig sinnlos geworden.

Es ist ein hartes Urteil, gewiss: Als „komplett gescheitert“ hat die Linken-Obfrau im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Sevim Dagdelen, den Mali-Einsatz der Bundeswehr bezeichnet. Das dafür ausgegebene Geld hat sie als „sinnlos verpulvert“ gegeißelt. Ein hartes Urteil – aber ein zutreffendes.

Tatsache ist, und wird von dieser Bundesregierung auch nicht bestritten: Anstatt sich zu verbessern, hat sich die Sicherheitslage in dem nordwest-afrikanischen Land seit 2013 verschlechtert. In jenem Jahr hat der Bundeswehreinsatz begonnen. Dschihadisten machen inzwischen nicht nur den Norden, sondern das ganze Land unsicher. Die Instabilität droht auf die Sahel-Region überzuschwappen. Zudem hat die dortige Regierung offenbar kaum noch Interesse an der UN-Blauhelmmission. Stattdessen hat sich das Militärregime die russischen Wagner-Söldner ins Land geholt.

Letzte Drohne vor Weihnachten

Eine der deutschen Aufgaben in Mali ist es, militärisch aufzuklären. Doch letztmals ist eine deutsche Aufklärungsdrohne vor Weihnachten 2022 aufgestiegen. Länder wie Frankreich oder Großbritannien sind längst abgezogen. Was macht Deutschland noch in Mali?

Vor diesem Hintergrund ist es besonders ärgerlich, dass die Bundesregierung die eigene Truppe erst im Mai 2024 abziehen will – und das nur, um den Vereinten Nationen entgegenzukommen. Angeblich geht es auch noch um die Absicherung der malischen Wahlen im Februar 2024. Allerdings gibt es keine Gewissheit, dass die überhaupt stattfinden werden. Schon einmal – 2022 – haben die malischen Militärs einen Urnengang einfach abgeblasen. Das weitere Jahr in Mali kostet den deutschen Steuerzahler zusätzlich fast 760 Millionen Euro – für eine sinnlos gewordene Mission.

Wir haben’s ja ...

Die RHEINPFALZ hat Zweibrücker Fallschirmjäger 2018 in Mali begleitet: Mit Pfälzer Soldaten auf gefährlicher Mission.

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