Meinung Bahnverkehr: Zu lange viel zu viel versäumt

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Minister Scheuer drängt auf mehr Qualität bei der Bahn. Nötig dafür wäre vor allem eine bessere Verkehrspolitik der Bundesregierung.

Jetzt soll alles ganz schnell gehen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will Verbesserungen für die Bahnkunden – lieber heute als morgen, zumindest aber bis zum nächsten Sommer. Die Versäumnisse von Jahren und Jahrzehnten lassen sich allerdings nicht in ein paar Monaten wettmachen. Scheuers Vorgänger Alexander Dobrindt (ebenfalls CSU) hat sehr viel mehr Energie in den absurden CSU-Wahlkampfschlager Pkw-Maut gesteckt als in die Verbesserung des Bahnverkehrs. Im seit Jahrzehnten unterfinanzierten Schienennetz gibt es wegen versäumter Investitionen immer mehr Engpässe. Inzwischen fehlt es nach jahrelangen Sparmaßnahmen auch an wichtigem Betriebspersonal, das nun auch nicht so einfach von heute auf morgen zu bekommen ist. Politiker der großen Koalition sagen nun gerne, bei der Bahn komme es auf Qualität und guten Service an. Gewinn sei nicht mehr so wichtig. Wenn das stimmt, sollte der Bund aufhören, als Eigentümer von der DB eine absurd hohe Dividende zu kassieren. Diese hohe Dividende zwingt die DB dazu, für die dringend nötigen Investitionen weitere Schulden zu machen.

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