Rheinpfalz Wertvolle Werbung für Protestantismus

Zu sehen: „protestantische“ Münzen.
Zu sehen: »protestantische« Münzen.

Seit fünf Jahrhunderten wird die Umgestaltung der christlichen Welt, die Reformation, auch auf Zahlungsmitteln dargestellt. „Reformatio in nummis“, Veränderung in oder auf Münzen, nennt die Numismatische Gesellschaft Speyer ihre Ausstellung in der Volksbank in der Bahnhofstraße. Den Einführungsvortrag zu der bis zum 20. Oktober geöffneten „Münzshow“ hielt gestern Abend Oberkirchenrat Michael Gärtner.

Einer der vier großen Schaukästen mit Hunderten von Gedenkprägungen bedeutender Reformatoren wie Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Calvin sowie zu den reformatorischen Ereignissen ist allein Speyer gewidmet. Auf 67 Münzen und Täfelchen dargestellt werden Martin Luther und die durch seine Lehre ausgelösten Jubiläen der Dreifaltigkeits- und Gedächtniskirche. Im Wortsinne geldwert war unter anderem auch die Grundsteinlegung 1892/93 der Gedächtniskirche und 1914 die Einweihung ihrer Fürstenstandbilder. Im Hinblick auf die Ausstellung in der Dialogzone der Volksbank-Hauptstelle aufschlussreich ist der ebenfalls „Reformatio in nummis“ betitelte numismatische Fachkatalog: „Münzen und Medaillen waren schon im Reformationsjahr 1517 Gegenstand heißer Diskussionen. Nicht nur der (Tausch-) Wert von Münzen wurde beachtet, auch ihre Gestaltung konnte Aufsehen erregen.“ Sie seien auch Medien für die Propaganda gewesen; das hätten sich die protestantischen Fürsten werbewirksam zunutze gemacht. Der Speyer gewidmete Schaukasten zeigt auch weltliche Münzmotive. Sie betreffen die Schützengesellschaft Speyer (1529 nach einem der Reichstage in der Domstadt gegründet), das Volksradfahren der Jahre 1980 sowie 1984 sowie das Altstadtfest.

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