Zweibrücken Zweimal EHC in 72 Stunden: Hui gegen Stuttgart, pfui in Bietigheim

Kann nach dem Auftaktwochenende wenigstens behaupten, auf jedem Eis der Liga zu treffen: der Neu-Zweibrücker Kenny Matheson.
Kann nach dem Auftaktwochenende wenigstens behaupten, auf jedem Eis der Liga zu treffen: der Neu-Zweibrücker Kenny Matheson.

«ZWEIBRÜCKEN/BIETIGHEIM.» Dem gelungenen Saisonauftakt mit dem 11:3 (5:0, 3:2, 3:1)-Heimsieg über den EC Stuttgart am Freitag (wir berichteten) folgte ein harter Aufschlag in Bietigheim. 2:9 (1:4/0:4/1:1) verlor der amtierende Regionalliga-Meister Südwest. Der EHC Zweibrücken war am Sonntagabend nahezu chancenlos. Im dritten Hauptrundenspiel, am Sonntag zu Hause gegen die 1b des EV Ravensburg (19 Uhr), muss sich nun erweisen, welche Richtung die Mannschaft von Trainer Tomas Vodicka einschlägt.

„Mit den drei Punkten bin ich natürlich zufrieden. Am Ende zählen nun einmal nur die Punkte. Aber über die letzten zehn Minuten im Mitteldrittel und die letzten zehn Minuten im letzten Drittel muss ich mit der Mannschaft noch mal reden“, hatte Vodicka schon am Freitagabend den ein oder anderen Kritikpunkt auf dem Zettel. Von den neuen Spielern überzeugte der Deutsch-Kanadier Aric Schinke mit seiner Übersicht und seiner körperlichen Präsenz. Ein tolles Tor erzielte der Kanadier Ken Matheson zum 2:0, als er aus der eigenen Zone alle Gegenspieler stehenließ und auch dem überforderten Julien Jetter im Gästetor keine Chance ließ. Matheson spielte mit dem Slowaken Matus Zaborsky und Michael Neumann in einer Sturmreihe. Die erste Sturmreihe bildeten Marc Lingenfelser, Maximilian Dörr und Kapitän André Nunold. „Das Zusammenspiel war zwar in Ordnung, aber da ist noch viel Steigerungspotenzial“, findet Vodicka. Verteidiger Stephen Brüstle brach nach nur drei Minuten am Freitag den Bann, als er in Überzahl einen Schlagschuss im gegnerischen Kasten versenkte. Nach dem zweiten Treffer durch Matheson war es erneut Brüstle, der per Schlagschuss nach einen Bullygewinn von Lingenfelser zum 3:0 traf. Zaborsky, nach Vorlage Brüstle, und Youngster Robin Spenler mit seinem ersten Pflichtspieltor für die erste Mannschaft sorgten nach nur zwölf Minuten für die Entscheidung. Jetter im Gästetor war ein großer Unsicherheitsfaktor, nach dem achten Gegentreffer kam der zweite Torhüter Andreas Rähl. Ab dem zweiten Drittel schaltete Zweibrücken zurück. Im Mitteldrittel trafen zweimal Dörr und Zaborsky, im Schlussdrittel zweimal Neumann und Matheson. Auch die Höhe der Niederlage war für Gästetrainer Pavol Jankovic keine große Überraschung. „Wir mussten heute mit einer etwas besseren 1b-Mannschaft antreten. Zehn Stammspieler standen aus Verletzungs- und beruflichen Gründen nicht zur Verfügung“, erläutert Jankovic. So fehlten mit Kapitän Tim Becker, Miroslav Hudak und Christoper Mauch absolute Stützen. Der Abgang des slowenischen Torhüters Dominik Guris konnte nicht ansatzweise kompensiert werden. „Für uns wird es eine schwere Saison. Mit einem Platz im Mittelfeld könnten wir schon sehr gut leben, die Play-off-Qualifikation ist illusorisch.“ Die Zweibrücker schätzt Jankovic hingegen wieder stark ein. „Die werden wieder ganz oben mitspielen. Das ist eine erfahrene Mannschaft, die schön den Puck laufenlässt.“ Zwei Tage nach dem souveränen Heimsieg traf der Dämpfer umso härter. Beim 2:9 in Bietigheim sah Vodicka keinen Spieler an die Freitag-Leistung anknüpfen. „Es war ein schwarzer Tag, es hat gar nichts gepasst“, fasst der Hornissen-Coach die drei Drittel so kurz wie prägnant zusammen. „Es wurden sehr viele Fehler gemacht, vor allem zu Beginn des ersten Drittels haben wir gute Chancen ausgelassen“, sagt Vodicka. Beim SC Bietigheim hätten sämtliche drei Reihen technisch und läuferisch überzeugt. „Aufbau und Passspiel haben gestimmt. Fast jeder zweite Schuss war ein Treffer“, attestiert der Zweibrücker Trainer den Gastgebern eine gute Leistung. Die Bietigheimer Defensive habe nicht viel zugelassen, Vodicka hebt vor allem Torsteher Dominik Guris hervor. Beim Blick durch die eigenen Reihen bleibe nur ein Pauschalurteil: „Alle waren schlecht. Vorne wie hinten“, so der enttäuschte EHC-Trainer. So spielten Sie EHC Zweibrücken - EC Stuttgart 11:3 EHC Zweibrücken: Steven Teucke, Chadim (nicht eingesetzt) – Sefrin, Brüstle, Essig, Schinke, Stokowski, Wendland, Hoffmann – Lingenfelser, Dörr, Nunold, Matheson, Zaborsky, Neumann, Machura, Hähn, Spenler EC Stuttgart: Jetter (ab. 31. Räth) – Wied, Wanner, Michalik, Leis, White, Willer – Hotz, Komiyama, Strieska, Krause, Eisele, Mauch Tore: 1:0 Brüstle (3.), 2:0 Matheson (5.), 3:0 Brüstle (6.), 4:0 Zaborksy (9.), 5:0 Spenler (12.), 6:0 Dörr (27.), 7:0 Dörr (29.), 8:0 Zaborsky (31.), 8:1 Mauch (32.), 8:2 Hotz (37.), 9:2 Neumann (47.), 9:3 Wied (49.), 10:3 Neumann (50.), 11:3 Nunold (60.) – Strafzeiten: Zweibrücken 8 Minuten – Stuttgart 8 – Beste Spieler: Brüstle, Schinke, Dörr – Eisele – Schiedsrichter: Eberl (Diez-Limburg) – Zuschauer: 700. SC Bietigheim - EHC Zweibrücken 9:2 SC Bietigheim: Guris, Laveuve – Philipp Albrecht, Lars Heintz, Kaiser, Weisler, Hilse, Dahm – Quast, Timo Heintz, Weigandt, Windisch, Gross, Neumann, Kaufmann, Vostarek, Hirsch, Dominik Albrecht EHC Zweibrücken: Teucke, Chadim – Stokowski, Essig, Sefrin, Brüstle, Schinke, Wendland – Matheson, Machura Zaborsky, Lingenfelser, Neumann, Dörr, Hähn, Nunold, Spenler Tore: 1:0 Windisch (1.), 2:0 Weigandt (7.), 3:0 Dominik Albrecht (8.), 4:0 Dominik Albrecht (12.), 4:1 Matheson (18.), 5:1 Kaufmann (25.), 6:1 Dominik Albrecht (27.), 7:1 Dominik Albrecht (29.), 8:1 Philipp Albrecht (40.), 9:1 Vostarek (44.), 9:2 Brüstle (46.) – Strafminuten: 14:16 – Beste Spieler: Guris, Timo Heintz, Kaufmann, Windisch - keine – Schiedsrichter: Veser/Matic (Freiburg/Schwenningen) – Zuschauer: 160.

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