Zweibrücken Züchter sorgen sich ums Geld

Einige Züchter befürchten, dass ihr Verband Geld zuschießen muss, wenn die Betreiber-Gesellschaft des Gestüts weiter Verluste sc
Einige Züchter befürchten, dass ihr Verband Geld zuschießen muss, wenn die Betreiber-Gesellschaft des Gestüts weiter Verluste schreibt.

Die finanzielle Zukunft der Betreiber-Gesellschaft des Landgestüts Zweibrücken ist noch offen. Das Wirtschaftsministerium in Mainz prüft, ob und wie die GmbH künftig vom Land unterstützt werden kann (wir berichteten zuletzt am 3. März). Derweil rumort es bei den Pferdezüchtern, die mit 64 Prozent an der Betreibergesellschaft beteiligt sind.

Bei der Mitgliederversammlung des Bezirksverbands Rheinhessen-Pfalz-Saar (Süd-Verband) am Freitag in Kaiserslautern wurde das Engagement in Zweibrücken hinterfragt. Wobei der Vorsitzende des Bezirksverbandes Süd, Bernd Eisenmenger, neben Alexander Kölsch auch Geschäftsführer der GmbH, das Engagement nicht in Frage stellen möchte. Er will erst die Entscheidung aus Mainz abwarten. Der Süd-Verband hält die Hälfte des 64-Prozent-Anteils der Interessen- und Beteiligungsgesellschaft Pferdezucht GbR Standenbühl, in der er sich mit dem Dachverband Rheinland-Pfalz-Saar sowie dem Trakehner-Zuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar zusammengeschlossen hat. Die GbR hält 32 000 Euro der GmbH-Einlage von 50 000 Euro, 16 000 Euro davon hält der Süd-Verband. Ein Teil der Mitglieder − Ende 2017 zählte man 715 − sorgt sich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Betreiber-Gesellschaft um die Einlage und befürchtet, dass der Verband, wenn die GmbH weiter Verluste schreibt, Geld zuschießen muss. „Unser Risiko ist, dass die 16 000 Euro weg sind“, umriss Steuerberater Bernd Müller-Wendel das schlimmste Szenario, sollte die GmbH zahlungsunfähig werden. Für Verluste der GmbH hafte der Süd-Verband nicht. „Für 2018 ist die Einlage sicher, sie ist auch werthaltig“, betonte Eisenmenger. In den Verhandlungen mit Stadt und Land seien die Züchter gefragt worden, was sie künftig finanziell leisten könnten. „Wir haben nicht das Geld, um 70 000 Euro zu bezahlen“, sagte Eisenmenger mit Blick auf die Jahresverluste der GmbH, die bis Ende 2017 vom Land getragen wurden. Der Verbands-Vorsitzende hofft darauf, dass das Land bislang von der GmbH nicht abgerufenes Geld − 1,5 Millionen Euro waren als Verlustausgleich für zehn Jahre vorgesehen, davon seien 1,3 Millionen Euro ausgezahlt worden − auch nach Ablauf der Zehn-Jahres-Frist zur Verfügung stellt. „Wenn man diese 200 000 Euro auf die nächsten Jahre verteilen würde, könnte es uns gelingen, die schwarze Null zu erreichen“, sagte Eisenmenger. Der Verband, der über ein Vermögen von rund 390 000 Euro verfügt, werde „seinen Beitrag leisten, aber das werden wir in unseren Gremien diskutieren“.

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