Zweibrücken Westpfalz: Jeder Fünfte im April in Kurzarbeit

Während bei Kubota nur wenige Tage Kurzarbeit angesagt waren, nutzte Tadano Demag diese Möglichkeit viel stärker.
Während bei Kubota nur wenige Tage Kurzarbeit angesagt waren, nutzte Tadano Demag diese Möglichkeit viel stärker.

Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens hat erstmals Zahlen zur Kurzarbeit in der ersten Corona-Welle vorgelegt. Demnach war im April etwa jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Kurzarbeit. Das sagte Agentur-Chef Peter Weißler auf RHEINPFALZ-Anfrage Anfang der Woche.

Zum Höhepunkt im April befanden sich 31 972 Beschäftigte in 3701 Betrieben in der Westpfalz in Kurzarbeit. Bei Abebben der ersten Welle im Juli waren immer noch 16 785 Mitarbeiter in 1913 Betrieben in Kurzarbeit. Neuere Zahlen gibt es laut Weißler noch nicht.

Für November und noch mehr für den Dezember hätten wieder sehr viele Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Wie viel davon tatsächlich realisiert werde, könne man aber erst in ein paar Monaten sicher sagen, wenn die Kurzarbeit abgerechnet werde – denn Unternehmen haben drei Monate Zeit, die entsprechenden Unterlagen und Daten an die Agentur zu geben. „Wir werden aber den Peak von April nicht mehr erreichen“, schätzt Weißler die derzeitige Situation ein.

Am stärksten betroffen waren die Städte Zweibrücken und Pirmasens, aber auch der Donnersbergkreis. Hier arbeiteten im April 25,8 (Zweibrücken), 23,8 (Pirmasens) und 23,1 Prozent aller Beschäftigten kurz. Diese drei Regionen lagen mit 11,8, 11,5 und 11,5 Prozent kurzarbeitenden Beschäftigten auch im Juli noch ganz vorne, während in den Landkreisen Kusel (6,4 Prozent) und Kaiserslautern (7,8) hier schon einstellige Prozentzahlen für die Kurzarbeit registriert wurden.

Insgesamt hat die Arbeitsagentur für die Westpfalz im vergangenen Jahr 113,6 Millionen Euro konjunkturelles Kurzarbeitergeld ausgezahlt. Im Jahr davor war es nur eine halbe Million Euro gewesen.

Auch das ausgezahlte Arbeitslosengeld ist durch die höheren Arbeitslosenzahlen gestiegen: von 107,7 auf 137,5 Millionen Euro. An Insolvenzgeld flossen 2,7 statt 2,3 Millionen Euro. Weißler rechnet nicht damit, dass es durch Corona in diesem Jahr eine Masse an Geschäftsinsolvenzen geben wird. „Es ist wahrscheinlicher, dass kleinere Geschäfte einfach aufgegeben und geschlossen werden, ohne dass die Inhaber in ein Insolvenzverfahren gehen.“

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