Zweibrücken Wer hält die Asse im Meister-Poker?

Zweibrücken. Vorlegen und Daumen drücken – so sieht der Fahrplan für die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken, aktuell Tabellenzweiter, heute aus. Vorlegen, das bedeutet, das letzte Saisonspiel gewinnen. Beim Tabellendritten HF Illtal steht der SV 64 zum Rundenabschluss auf dem Prüfstand (18.30 Uhr, Hellberghalle Eppelborn). Anschließend heißt es Daumen drücken für Budenheim, wo Tabellenführer Haßloch gastiert (Anwurf: 19.30 Uhr).

Spannender geht es kaum: Die Entscheidung um die Meisterschaft in der Handball-Oberliga fällt – vorausgesetzt, es wird nicht noch ein Entscheidungsspiel notwendig – am letzten Spieltag. Gewinnt der SV 64, hat er, gerechnet nach Punkten, seine bislang beste Oberliga-Runde gespielt. Ob die dann mit dem Meistertitel gekrönt wird, hängt davon ab, ob Budenheim im Endspurt den Spitzenreiter TSG Haßloch noch von der Spitze holt. „Haßloch hat es selbst in der Hand, wir sind auf Schützenhilfe angewiesen“, verdeutlicht SV-Trainer Stefan Bullacher, wer aktuell die besseren Karten im Meister-Poker hält. Aber der SV werde alles tun, um die Meisterschaft bis zum Schluss spannend zu gestalten. Dabei ist die Aufgabe beim Tabellendritten Illtal alles, nur nicht leicht: „Wir stehen uns jetzt ja binnen weniger Wochen zum dritten Mal gegenüber. Zweimal haben wir gewonnen. Illtal ist sicher heiß“, sagt Bullacher. Die Eppelborner Halle, meist sehr gut gefüllt mit frenetischen Fans, ist ohnehin ein schwieriges Pflaster. Dass auch etliche SV-Fans den Weg nach Eppelborn finden werden, steht bereits fest. „Wir werden also sicher auch Unterstützung haben“, weiß der SV-Trainer. Was die taktische Vorbereitung auf dieses Spiel anbelangt, „gibt es nicht viel zu tun. Die beiden Mannschaften kennen sich in- und auswendig“, steht für ihn fest. Wenn er die beiden vergangenen Partien Revue passieren lässt, kommt er zum Schluss: „Das Hinspiel haben wir ziemlich klar dominiert. Im Pokalfinale war es ein Spiel auf Augenhöhe. Dort hat unser Torwart Ladislav Kovacin den Ausschlag dafür gegeben, dass es letztlich so klar für uns endete.“ Kovacin hielt im Pokalfinale unter anderem fünf Siebenmeter. Unterirdisch schlecht, so schlecht, dass sich damit kein Spiel gewinnen lasse, hatte Illtals Trainer Steffen Ecker damals zur Trefferquote seines Teams angemerkt. Geht es nach dem SV, hätte dieser nichts dagegen, wenn Illtal heute keine bessere Quote erreichen würde. Schwache Wurfausbeute: Dieses Problem haben die Zweibrücker in den vergangenen Wochen auch erlebt, ihre Spiele trotzdem klar gewonnen. „Illtal ist aber sicher noch mal ein ganz anderes Kaliber“, unterstreicht Bullacher. Mit Daniel Schlingmann haben auch die Saarländer einen bärenstarken Torhüter zwischen den Pfosten. Den Männern im Gehäuse könnte heute eine ganz große Bedeutung zukommen. Ansonsten baut der SV auf die Spielfreude, die die Mannschaft in den vergangene Wochen versprüht hat. Jerome Müller war dieser Tage bei einem Lehrgang der deutschen Jugend-Nationalmannschaft, ist aber rechtzeitig zum großen Finale zurück. (add)

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