Zweibrücken Wenig attraktiver „Sommer-Handball“

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ZWEIBRÜCKEN. Danijel Grgic, Trainer der Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz, war nach dem Spiel der VTZ gegen das Schlusslicht HSV Merzig-Hilbringen bedient. Zwar hatte seine Mannschaft 33:27 (15:10) gewonnen (wir berichteten kurz), über weite Strecken der Partie aber einfach schlecht gespielt. Von der taktischen Disziplin und dem unbedingten Willen, die Partie klar für sich zu entscheiden, die die VTZ beim Pokalerfolg ausgezeichnet hatten, war am Sonntag nichts zu sehen.

Zehn Minuten guten Handball attestierte Kai Schumann, der die Spielanalyse übernahm, den Zweibrückern. „Zum Glück haben unsere Torhüter heute noch einige Bälle weggeholt, sonst wäre das unnötigerweise noch enger geworden“, stellte der im VTZ-Trainerteam in erster Linie für die Torhüter zuständige Schumann zumindest auf dieser Position Normalform fest. Positive Akzente setzte auch Linksaußen Kevin Hauck, der gegen den Absteiger in die Saarlandliga mehrfach den Turbo zünden konnte und sieben Treffer erzielte. Der zweite Ex-Rodalber im VTZ-Dress, Moritz Baumgart, sorgte nach seiner Einwechslung ebenfalls für den ein oder anderen spielerischen Lichtblick. In den Momenten, in denen die VTZ konzentriert deckte und das Spieltempo erhöhte, zeigte sich, dass ein deutlicherer Erfolg möglich gewesen wäre. So aber erreichte die Merziger Mannschaft, die sich bekanntlich derzeit komplett in Auflösung befindet, ihr vor der Partie gestecktes Ziel: „Wir wollten hier ein für uns gutes Ergebnis erreichen“, sagte HSV-Trainer Marcus Simowski. Mit etwas mehr Glück, etwas weniger aufmerksamen VTZ-Torhütern – Yannic Klöckner entschärfte elf HSV-Würfe, Teamkollege Philipp Serr parierte nach wochenlanger Verletzungspause unter anderem einen Strafwurf – wäre für die Merziger vielleicht sogar ein besseres Resultat möglich gewesen. „Um das zu erreichen, sind uns dann doch zu viele technische Fehler unterlaufen“, bilanzierte Simowski. Die technischen Fehler häuften sich nach der 13:4-Führung (17.) auch auf VTZ-Seite. Bis dahin war Zweibrücken konzentriert zu Werke gegangen, hatte offensiv und aufmerksam verteidigt, schnell umgeschaltet. Es war ein Klassenunterschied zu sehen, der dann zusehends schwand. „Sommer-Handball“, nannte Schumann das, was die VTZ im weiteren Spielverlauf zeigte. Grgic hatte die Chance nutzen wollen, auch Spielern aus der zweiten Reihe Spielanteile zu geben. Dem Spielfluss tat das nicht gut. Der Trainer hatte im Vorfeld gewarnt, dass Merzig gute Spieler hat. Rückraumspieler Norbert Petö durfte immer öfter ungehindert werfen, Rechtsaußen Laszlo Kincses freute sich über viel Platz. So plätscherte das Spiel, von außen betrachtet, über 45 Minuten dahin, ohne für größere Wallungen zu sorgen. Nur der Ärger auf der VTZ-Trainerbank ob der wenig berauschenden Darbietung nahm von Minute zu Minute zu. Und fest steht: Gegen den nächsten Gegner, die Handballfreunde Illtal, muss die VTZ wieder ihr anderes Gesicht zeigen. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Serr - Kraucevicius (5), Mokris (6/2), Wiese (7) - Mohn (2), Hauck (7) - Kurotschkin (1) - Rifel, Baumgart (3/1), Mägel (1), Schweitzer, Hartz (1) HSV Merzig-Hilbringen: Kessler, Sven Klein - Petö (6), Pavlov (6/1), Jung (5) - Merziger , Sebastian Klein (2) - Rudolph (1) - Louis (1), Kincses (6/2), Peitsch, Arnold Spielfilm: 5:1 (5.), 13:4 (17.), 14:9 (25.), 15:10 (Halbzeit), 22:18 (40.), 26:22 (49.), 33:27 (Ende) - Strafzeiten: 5:1 - Siebenmeter: 3/2 - 4/3 - Rote Karte: Kraucevicius (48./dritte Zeitstrafe) - Beste Spieler: Klöckner, Hauck, Baumgart - Petö, Kincses, Pavlov - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Messmer/Reichling (HV Pfalz).

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