Montagsumfrage Weltfrauentag – Brauchen wir sowas?

Seit 1921 wird der Frauentag jährlich am 8. März gefeiert
Seit 1921 wird der Frauentag jährlich am 8. März gefeiert

Ist der Weltfrauentag in der heutigen Zeit noch nötig? Fühlen sich Frauen den Männern gleichberechtigt? Wir haben uns mal Frauen in der Zweibrücker Fußgängerzone umgehört.

Hanna Meise stellt einen Weltfrauentag dann infrage, wenn es keinen Weltmännertag gibt. „Dann finde ich das wieder etwas grenzwertig“, sagt die Frau aus Rieschweiler-Mühlbach. In Sachen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist laut Meise in Deutschland aber noch nicht alles gut. „Ich muss aber sagen, hier in Deutschland muss man sehr dankbar sein. Frauen in anderen Teilen der Welt geht es oft viel schlechter.“ Meise kritisiert in Deutschland vor allem die ungleiche Bezahlung zwischen Mann und Frau. „Es gibt da immer wieder Studien, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen.“ Und auch im Haushalt bleibe viel Arbeit an den Frauen hängen. „Gerade während Corona hat man das gut sehen können“, sagt Meise.

Seit 1921 wird der Frauentag jährlich am 8. März gefeiert
Seit 1921 wird der Frauentag jährlich am 8. März gefeiert
Hanna Meise
Hanna Meise
Sina Nießen
Sina Nießen
Laura Hüther
Laura Hüther
Heidi Neufang
Heidi Neufang
Dorothea Schneider
Dorothea Schneider
Tanja Samarin
Tanja Samarin

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„Für mich braucht es keinen Weltfrauentag“, sagt die Contwigerin Sina Nießen. Die Gleichberechtigung beider Geschlechter sollte selbstverständlich sein. Knackpunkt: Diese Gleichberechtigung herrscht für Nießen hierzulande nicht vor. Die Contwigerin spricht ebenfalls die ungleiche Bezahlung an. Und auch der Berufseinstieg als Mutter nach einer Schwangerschaft sei schwer, sagt sie. In Sachen Erziehung setzt die Contwigerin auf Gleichberechtigung: „Es werden bestimmt von uns bestimmte Rollen erfüllt – das klassische Familienleben aus Vater, Mutter und Kinder. Aber wir haben zum Beispiel heute Morgen zusammen Kartoffelsuppe gekocht und er (gemeint ist ihr Sohn, Anm. der Redaktion) hilft mir dann genauso in der Küche.“

„Es sollte weder einen Weltfrauen- noch Weltmännertag geben. Stattdessen brauchen wir eine Gleichberechtigung für alle“, sagt die Dellfelderin Laura Hüther. Baustellen in Sachen Gleichheit gebe es noch immer, so Hüther: Ungleichbezahlung, Einstellung als Mutter und so weiter. Ihr drei Töchter erzieht Hüther gleichberechtigt. „Es darf weder eine Frau noch ein Mann mehr wert sein“. Eine Frauenquote in Führungspositionen und Co. sieht Hüther aber eher kritisch. Es sollte vielmehr der oder die die ausgeschriebene Stelle bekommen, welcher die besten Referenzen mitbringt.

„Ich brauche den Weltfrauentag nicht. Die Frau sollte eigentlich das gesamte Jahr geschätzt werden. Umgekehrt gilt das aber genauso“, findet Heidi Neufang aus Mauschbach. Die Frauenquote sei großes Thema. „Und von der Männerquote spricht keiner mehr.“ Die Gleichberechtigung habe sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark verbessert, findet die Mauschbacherin.

Dorothea Schneider findet die Idee des Weltfrauentages extrem wichtig. „Ganz einfach, damit die Frauen mehr Mitspracherecht haben – auch in anderen Ländern.“ Sie meint, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter auch in Deutschland noch etwas schwierig sei. „In anderen Ländern ist das aber noch viel schlechter“, ergänzt die Zweibrückerin. In den Ländern der Erde, in denen Frauen fast gar kein Mitspracherecht haben, liegt der Grund für Schneider meist bei den jeweils Herrschenden. „Uns so lange sich da nichts ändert, ändert sich in den Ländern auch nichts für die Frauen.“ Ein weibliches Vorbild, das Schneider einst hatte, war die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Jetzt ist sie das aber nicht mehr – wegen der Sache im Ahrtal“, kommentiert Schneider.

„Man braucht den Weltfrauentag“, sagt Tanja Samarin. Er sei ein Feiertag für Frauen, „und wir denken da an die Frauen – ganz einfach“. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist nach Samarins Meinung mittlerweile sehr gut vorangeschritten. Unterschiede zwischen den Geschlechtern sieht sie keine. Ihre vier Kinder erzieht die Zweibrückerin gleichberechtigt.

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