Zweibrücken Wegen neuer Corona-Infektionen: Zweibrücken ist nun Risiko-Gebiet, Stufe „Rot“

Tests ergaben 14 weitere laborbestätigte Virus-Infektionen in der Stadt. Darüber informierte das Landesuntersuchungsamt am Sonnt
Tests ergaben 14 weitere laborbestätigte Virus-Infektionen in der Stadt. Darüber informierte das Landesuntersuchungsamt am Sonntag.

[Aktualisiert Sonntag, 15.55 Uhr] 14 neue Nachweise von Coronavirus-Infektionen bei Zweibrücker Einwohnern spitzen die Situation am Sonntag zu. Wie Oberbürgermeister Marold Wosnitza am Nachmittag bestätigte, wird die Stadt formell zum Corona-Risiko-Gebiet, weil die Anzahl von Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage die Marke von 18 jetzt übersteigt. Alarmstufe „Rot“ wird in diesem Fall aktiviert. Bezogen auf die Einwohnerzahl bedeuten mehr als 18 Nachweise, dass Zweibrücken den sogenannten Inzidenzwert 50 (Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) erreicht. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz meldete am Sonntag (Datenstand 10.50 Uhr) einen Inzidenzwert von 73 für die Stadt. 29 Zweibrücker seien aktuell infiziert.

Private Partybesuche Infektionsauslöser

Laut dem Oberbürgermeister gehen die neuen Fälle auf eine bereits bekannte Geburtstagsfeier einer Familie zurück, bei der sich nun bei Kontaktpersonen neue Infektionen bestätigten. Die Erkrankten seien bereits seit Mitte vergangener Woche in Quarantäne. Neu hinzu kamen Infektionen, die durch eine derzeit in Baden-Württemberg wohnende Person bekannt wurden. Die Person war auf Besuch in Zweibrücken und dem benachbarten Saarland, besuchte Samstag vor einer Woche eine Party, auf der auch Zweibrücker Freunde zugegen waren, und traf sich am Montag in Zweibrücken mit weiteren Bekannten. Nach der Rückkehr nach Baden-Württemberg fühlte sie sich schlecht, ließ sich auf den Corona-Virus testen und bekam am Donnerstag den positiven Bescheid. Sie meldete sich dann von sich aus bei den Zweibrücker Bekannten und wies sie auf ein Risiko hin. Diese informierten einen Arzt und dieser dann das Gesundheitsamt. Etwa 25 Kontaktpersonen wurden getestet und in Quarantäne genommen. Es bestätigten sich bislang neun Infektionen bei Zweibrückern. Nach Einschätzung des ein Großteil der Test vornehmenden Zweibrücker Arztes Christoph Gensch sind die Infektionsketten lückenlos bekannt und das Infektionsgeschehen unter Kontrolle. Infolge der Infektionen mussten am Wochenende ein Drittliga-Handballspiel, ein Fußballspiel und eine Kegel-Liga-Partie abgesagt werden.

Krisenstab tritt am Montag zusammen, vorher keine weiteren Maßnahmen

Am Montagvormittag will erstmals der mit Vertretern von Landesministerien und Ämtern der Stadt besetzte Zweibrücker Krisenstab, die Corona-Taskforce, zusammentreten und die Lage beraten. Oberbürgermeister Marold Wosnitza sagte, dass aufgrund der aktuellen Beurteilung keine weitergehenden Maßnahmen zu ergreifen seien. Das könne sich aber stündlich oder täglich ändern. Die in die zweite Woche gehende Zweibrücker Herbstschule, ein Förderangebot, finde unverändert statt. Die für die Schulen zuständige städtische Beigeordnete Christina Rauch betonte wie zuvor OB Wosnitza und Bürgermeister Christian Gauf, dass in den gesamten bisherigen Phasen der Pandemie weder Schulen, noch Kindergärten, noch Einzelhandelsgeschäfte oder das Outlet und die Gastronomie, auch nicht der Arbeitsplatz, Orte der Virus-Verbreitung gewesen seien, sondern private Treffen von Personen. Insofern müsse man die öffentlichen Bereiche nicht einschränken.

Aufforderung, Hygiene- und Abstandsregeln strikt einzuhalten

Die Alarmstufe „Rot“ des Warn- und Aktionsplans der Landesregierung sieht mögliche gravierende Einschränkungen für das Alltagsleben der Stadt vor. Am Freitag war die Warnstufe „Gelb“ erreicht worden, die erste des dreistufigen Handlungsplans der Landesregierung (im Internet www.corona.rlp.de). Oberbürgermeister Marold Wosnitza betonte, dass die „Rot“-Schaltung keinen Automatismus auslöse, sondern – wenn erforderlich – gezielte Handlungen erfordere. Er bat die Zweibrücker erneut, sich an die bekannten Hygiene-Regeln, die Abstandsgebote, zu halten, Masken zu tragen, ihre Räume regelmäßig zu lüften und gerade auch im privaten Bereich alle Empfehlungen der Virologen einzuhalten.

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