Zweibrücken Vor dem Bubble-Training kommt Wittlich

Die schnelle SV 64-Außenspielerin Carla Wiegand verlässt den Verein. Die 20-Jährige aus Kaiserslautern fängt ein Medizinstudium
Die schnelle SV 64-Außenspielerin Carla Wiegand verlässt den Verein. Die 20-Jährige aus Kaiserslautern fängt ein Medizinstudium in Heidelberg an und spielt daher künftig in der Oberliga Baden-Württemberg.

«ZWEIBRÜCKEN.» „Time to say goodbye“, also Zeit Auf Wiedersehen zu sagen, heißt es am Sonntag (ab 16 Uhr, Ignaz-Roth-Halle) für die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken. Es ist das letzte Heimspiel dieser Runde, das bedeutet auch den Abschied von der ein oder anderen Spielerin. Und natürlich wollen sich die Zweibrückerinnen mit einem Sieg gegen die HSG Wittlich von den SV-Fans verabschieden.

Damit das gelingt, „müssen wir uns in allen Belangen deutlich steigern gegenüber dem Spiel in Marpingen“, unterstreicht SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Der wird, wie berichtet, die Zweibrückerinnen auch kommende Saison trainieren. Dann gehören Linksaußen Carla Wiegand und Rückraumspielerin Annika Birringer aber nicht mehr zum SV-Kader. Beide werden am Sonntag verabschiedet. Birringer, die in einem Fitness-Studio arbeitet, bringt einen geregelten Handball-Spielplan mit der Arbeit nur schwer in Einklang und hat erklärt, dass sie, wenn die Zeit es zulässt, zwar gerne weiter trainieren, aber nicht mehr spielen will. Stand-by stehe sie für die zweite SV-Mannschaft aber im Notfall zur Verfügung. Berufliche Gründe geben den Ausschlag, dass auch Außenspielerin Carla Wiegand die SV-Löwinnen verlässt. Im Wintersemester nimmt die kleine, schnelle Spielerin aus Kaiserslautern ihr Medizinstudium in Heidelberg auf. Das lässt sich mit Handball in Zweibrücken trainings- und spieltechnisch nicht mehr vereinbaren. Wiegand läuft deshalb künftig in der Frauen-Oberliga Baden-Württemberg für die HSG Mannheim auf. Dort trifft die 20-Jährige unter anderem auf Ex-SV-Spielerin Anne Wild, die es bereits vor Jahresfrist studienbedingt in Richtung Baden-Württemberg gezogen hat. Mit Wiegand verliert der SV 64 nicht nur eine schnelle Außenspielerin, sondern auch eine flinke Defensivspielerin, die in der 5:1-Deckung auf der vorgezogenen Abwehrposition dem Gegner manchen Nadelstich verpasste und viele Zweibrücker Gegenstöße einleitete. Wiegand haben die Zweibrücker Handballerinnen kommende Woche noch ein Spaßtraining zu verdanken, dass Lydorf nach ihren Wünschen gestalten wird. „Wir werden Bubble-Fußball spielen“, verrät Lydorf Wiegands Wunsch. Die Handballerinnen werden dabei in eine luftgefüllte Blase gepackt, und können sich so, durch Luft geschützt, mit viel Spaß Zweikampfhärte beim Fußball erarbeiten. Zweikampfhärte ohne schützenden Bubble-Anzug ist am Sonntag auch gegen den Tabellenzehnten Wittlich gefragt. „Die haben aktuell einen guten Lauf, ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt Lydorf. Beide Teams bevorzugen schnellen Angriffshandball, zeigten in der Vergangenheit immer wieder temporeiche und spannende Partien. Auch das Hinspiel, das die derzeit achtplatzierten Zweibrückerinnen mit 32:26 für sich entschieden, gehörte in die Kategorie attraktives Handballspiel. Sieben Tore trug damals SV-Spielmacherin Lucie Krein in Wittlich zum Erfolg bei. In Marpingen wurde sie jüngst schmerzlich vermisst. Nach überstandener Krankheit will sie am Sonntag aber wieder mitmischen. Den scheidenden Spielerinnen einen schönen Heimabschied bereiten ist das Ziel, das sich die SV-Damen gesetzt haben. Ein weiteres: die erfolgreiche Heimserie 2018 ausbauen. Denn in diesem Jahr schaffte es bisher noch kein Team, Punkte aus Zweibrücken zu entführen. „Und das soll auch den Wittlicherinnen nicht gelingen“, stellt Lydorf klipp und klar fest.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x