Zweibrücken Volle Konzentration

ZWEIBRÜCKEN. Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken beschenkten sich am Sonntag, einen Tag nach Nikolaus, selbst mit zwei Punkten beim 35:28 (20:16)-Erfolg gegen die HSG Wittlich (). Auch die 120 Fans beschenkten sie bei dem Heimspiel: mit einer klasse Partie.

„Wir haben heute ein richtig gutes Oberliga-Spiel gesehen“, waren sich SV-Trainer Martin Schwarzwald und sein Wittlicher Kollege Thomas Feilen einig. Weil es auch in dieser Partie Sieger und Verlierer gab, schob Feilen das ein oder andere „aber“ ein. „Wir haben uns sicher etwas anderes in der Abwehr vorgenommen und haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt“, machte der Wittlicher Coach Gründe für die Niederlage aus. Das lag auch an der starken Vorstellung der SV-Frauen. Im ersten Durchgang setzte der Angriff die Wittlicher Abwehr permanent unter Druck, was die Aufgabe für das HSG-Torhüterinnen-Gespann nicht einfach machte. Jana Specht lieferte hingegen im SV-Tor eines ihrer besten Spiele der vergangenen Wochen ab, dazu arbeitete die Abwehr vor ihr über weite Strecken sehr konzentriert. Das bereitete den Angreiferinnen der Gäste Probleme. Es sei wichtig gewesen, dass seine Mannschaft es in der zweiten Halbzeit geschafft habe, vor allem in der Deckung die Konzentration hoch zu halten. „Man hat ja sofort gemerkt, wie stark die Wittlicherinnen sind, wenn man ihnen zu viel Raum lässt“, analysierte Schwarzwald. Er konnte sich in der temporeichen Partie am Sonntag auf eine erneut starke Joline Müller verlassen. „War ganz gut heute“, meinte sie zufrieden. In der Anfangsphase, als das Team ihre Tore aus dem Rückraum benötigte, war sie zur Stelle. Die ersten vier SV-Treffer gingen auf ihr Konto. Mit zunehmender Spieldauer verlegte sie sich darauf, ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen. Das gelang auch Anne Wild richtig gut. Damit war das SV-Angriffsspiel variabel und schwer zu verteidigen. Auch als nach neun Spielminuten – bis dahin hatte der SV aus dem Rückraum heraus dominiert – die Außen einbezogen wurden. In der neunten Minute bekam Rechtsaußen Amelie Berger den ersten Ball und verwandelte sicher zum 7:3. Der SV zog davon, ging mit einer verdienten Vier-Tore-Führung in die Halbzeit. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hatte Katharina Koch eine Zwei-Minuten-Strafe kassiert. Der SV begann in Unterzahl, behielt aber die Konzentration und lag nach 35 Minuten mit 23:18 vorne. Schwarzwald mahnte die Abwehr zur Aufmerksamkeit. Die frühere Erstliga-Spielerin im Wittlicher Team, Nadja Zimmermann, und Maria Flesch nutzten Räume, die sich ihnen boten, sofort. Aber die Zweibrücker Abwehr arbeitete konzentriert. Und es wurde schnell umgeschaltet. Joline Müller hatte dabei immer ein Auge für die schnellen, jungen Zweibrückerinnen wie Berger und Lara Schlicker, die ihre präzisen Pässe erfolgreich bei Gegenstößen nutzten. Wie spielstark der SV 64 am Sonntag war, zeigte sich auch beim Treffer zum zwischenzeitlichen 29:22 (43.): Mit einem Klasse-Freiwurf-Trick wurde Berger im rechten Rückraum freigespielt. Der SV strebte einem verdienten Erfolg entgegen. Den Schlusspunkt zum 35:28-Endstand setzte Katharina Handermann, die ihre Vielseitigkeit dieses Mal auf der linken Außenbahn bewies. (add)

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