Zweibrücken Vitense schaut genau auf Hüthers Wenden

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ZWEIBRÜCKEN. Fünf Sportler der Wassersportfreunde (Wsf) Zweibrücken gehen als Starter der SSG Saar Max Ritter bei den heute beginnenden 22. deutschen Kurzbahnmeisterschaften ins Becken, die nach sechs Jahren in der Wuppertaler Schwimm-Oper in Berlin über die Bühne gehen. Beste Endlauf- und Medaillenchancen haben, vor allem in den Staffeln, Marlene Hüther und US-Student Till Pallmann.

Sechs Einzelstrecken und weitere Staffelstarts stehen für Marlene Hüther an. Zum Auftakt heute startet sie erstmals bei einer DM über 200 Meter Schmetterling. Im Verlauf des Morgens folgen noch die 100 Meter Brust, wo sie realistische Endlaufchancen hat. Die jeweils besten Acht qualifizieren sich für das A-Finale am Nachmittag. Saar-Verbandstrainer Hannes Vitense, zu dessen Trainingsgruppe die Dietrichingerin seit diesem Sommer gehört, will die 18-Jährige aber nicht allein an ihren Zeiten messen. „Wir haben uns für die Saison kleinere Ziele gesetzt. Sie soll ordentlich unterwegs sein, um Plätze und Zeiten mache ich mir überhaupt keine Gedanken“, sagt Vitense. Er hat mit seinem Schützling zuletzt intensiv an den Wenden und der Unterwasserphase gearbeitet. „Das wollen wir automatisieren, hier will ich einen Prozess und Schritte nach vorne sehen. Die Ergebnisse kommen dann, wenn die Zeit reif ist“, erklärt Vitense, der aber wohl weiß, dass Hüther selbst mit Blick auf einen möglichen Start bei der Kurzbahn-WM Anfang Dezember in Kanada schon die Qualifikationszeiten und Normen im Kopf hat. „Alles andere wäre ja bei einer Spitzensportlerin auch unlogisch“, stellt er fest. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat die Normen für die WM allerdings sehr hoch angesetzt. Am Freitag schwimmt Hüther 200 Meter Freistil, 200 Meter Lagen, 400 Meter Freistil und 100 Meter Schmetterling – ein strammes Programm. Endlaufchancen dürfte sie aber haben. Ob sie um Medaillen kämpfen kann, ist ungewiss, da Vitense den Fokus auf die Langbahnsaison legt. Zu einem DM-Kurztrip nach Deutschland ist Till Pallmann aus Illinois angereist. Der Student an einem US-College möchte wie im Vorjahr, wo er groß auftrumpfte, über 100 und 200 Meter Freistil angreifen. „Für ihn ist wichtig, dass er sich national ganz weit vorne platzieren will und vorne mitmischt“, sagt Trainer Vitense, der Pallmann über beide Strecken durchaus das A-Finale und mehr zutraut. Über 200 Meter Freistil trifft er bereits im Vorlauf auf den Saarbrücker Olympia-Teilnehmer Christoph Fildebrandt. Pallmann wird wie Hüther zudem in einigen Staffeln der SSG Saar/Max Ritter eingesetzt, hier bestehen echte Medaillenchancen. Gleich viermal startet Wsf-Schwimmer Jean-Marc Emser: Über 100 Meter Brust und 50 Meter Rücken sowie die 100 und 400 Meter Lagen, wo er sich zuletzt stark präsentierte. „Bei ihm liegt das Augenmerk darauf, sich in einigen Lagen technisch besser aufzustellen und in der Technik höhere Qualität zu zeigen“, gibt Vitense Emser mit auf den Weg. Der mehrfache deutsche Freiwasser-Jahrgangsmeister Moritz Bartels nimmt sich in Berlin die 800 und 1500 Meter Freistil vor. In den als offenen Wettbewerben ausgeschriebenen Titelkämpfen sollte sein Ziel sein, unter die besten 20 zu schwimmen. „Für ihn ist das ein Check der Art, wie komme ich in die Saison rein?“, sagt Vitense, auch darauf abhebend, dass der an der Saarbrücker Sportschule lebende Bartels in diesem Schuljahr Leistungssport und Abitur miteinander verbinden muss. Der neue C-Kader-Athlet und diesjährige Silbermedaillengewinner der Freiwasser-DM der Jugend, Nick Werner, nimmt in Berlin erstmals an DM-Titelkämpfen teil. Der Schwimmer des Jahrgangs 2001 versucht, über 800 Meter Freistil seine Bestzeit zu steigern. „Er ist ein hoffnungsvoller Nachwuchsmann und soll Erfahrung sammeln im Wettkampf oder auch im Training mit so arrivierten Leuten wie Andreas Waschburger“, bemerkt Hannes Vitense. |sai/two

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