Fussballspiel der Woche VB Zweibrücken erreicht Finale um Platz in Aufstiegsrunde

Rund 300 Fans wollten sich am Samstagnachmittag am Hornbachstaden das Stadtderby in der Landesliga unter der von den VB Zweibrüc
Rund 300 Fans wollten sich am Samstagnachmittag am Hornbachstaden das Stadtderby in der Landesliga unter der von den VB Zweibrücken (in grünen Trikots) ausgegebenen 2G-Regel anschauen.

Seit dem 3:1-Hinspielsieg des Landesligisten TSC Zweibrücken im September gegen den Stadtrivalen VB Zweibrücken war der Zweibrücker Fußballhimmel rotgefärbt. Am frühen Samstagabend wechselte die Farbe ins Grüne, weil die Vereinigten Bewegungsspieler einen deutlichen Heimsieg im Stadtderby einfuhren.

Mit 4:0 (3:0) gewannen die VB Zweibrücken zu Hause. Vor knapp 300 Zuschauern, die alle nach der 2G-Regel (geimpft oder genesen) zum Derby zugelassen wurden, übernahmen aber zunächst die Gäste die Initiative. Kaum eine Minute war vorbei, da stand VB-Torwart Merlin Schäfer schon im Mittelpunkt, als Jonathan Kauf und Sebastian Meil die ersten Chancen hatten.

Es dauerte bis zur zehnten Minute, bis sich das Heimteam vom gegnerischen Druck befreien konnte. Der erste Angriff lief über Kapitän Marc Brünisholz und Jan-Niklas Krause in Richtung des von Lucas Schmidt gehüteten Gästetores. Nach einem Eckstoß fiel dann überraschend das 1:0 für die VBZ: Waldemar Schwab hatte aus dem Getümmel im Fünfmeterraum getroffen.

TSC-Trainer Peter Rubeck und Dennis Hirt, sein Co-Trainer auf dem Feld, forderten ihre Truppe lautstark zum „Weitermachen“ auf. Es war ja noch nichts passiert, bis dato hatte man das Spiel bestimmt. Da ahnten die beiden und die Anhänger der Roten noch nicht, dass es ein rabenschwarzer Tag für den Landesliga-Tabellenzweiten werden würde.

Krauses schöner Alleingang

Auf VB-Seite machte sich das Fehlen der Mittelfeldpfeiler der Elf von Spielertrainer Alexander Joniks – David Schwartz (Verletzung) und John Müller (Urlaub) – ebenso wenig bemerkbar wie die Ausfälle von Spielführer Lukas Österreicher und Peter Raje. Das aufgebotene Fünfer-Mittelfeld ging weite Wege, durch körperlichen Einsatz holten sich die VB-Kicker Selbstvertrauen für die Offensivaktionen. Das fruchtete schnell. Spielertrainer Joniks schloss nach einer Freistoß-Vorlage zum 2:0 (14.) ab. Die TSC-Elf schien geschockt, Dennis Hirt schnappte sich in dieser Phase oft den Ball und versuchte seine Nebenleute einzusetzen. Seine Dribblings und Abspiele brachten aber wenig Gefahr. Sehenswert war der Auftritt von Jan-Niklas Krause in Minute 23: Er erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und marschierte in Richtung Strafraum. Dort spielte er noch zwei Abwehrspieler aus und schob überlegen zur 3:0-Halbzeitführung ein.

Während die VBZ das mit einer Jubeltraube feierten, konnte Peter Rubeck nur den Kopf schütteln. „Wir haben gut angefangen, können in Führung gehen. Aber dann haben wir wie eine Schülermannschaft agiert“, analysierte ein bedienter TSC-Coach hinterher. Es sei eigentlich müßig darüber zu sprechen, wenn man das Verhalten des Gegners genau kenne, unter der Woche daraufhin trainiere, das aber nicht eingehalten werde. „Wir wussten: Sie kommen über ihre körperliche Präsenz, wie stark sie bei Standards sind, wenn du dort aber keine Zuteilung einhältst. Am Ende hat man gesehen, was dabei rauskam.“ Nach drei Gegentreffern in einer Halbzeit gingen die TSC-Köpfe runter. Der Sieg der VBZ war aus Rubecks Sicht völlig in Ordnung.

Starke VB-Serie wird belohnt

Nach der Pause hatten die Gäste zwar mehr Feldanteile, ein Treffer lag aber nie in der Luft. Den erzielte dafür Luca Genova fünf Minuten vor dem Ende zum 4:0. Die VBZ erspielten sich damit ein echtes Endspiel um den letzten Aufstiegsrundenplatz. Am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr) kommt es zum Nachholspiel beim direkten Konkurrenten Sportfreunde Bundenthal. „Dass wir dieses Endspiel bekommen werden, damit hat vor ein paar Wochen keiner gerechnet“, sprach Alexander Joniks die starke letzte Serie mit vier Siegen und einem Unentschieden an. „Wir haben uns das dank unserer starken Leistungen und der tollen Moral verdient. Jetzt möchten wir es natürlich erfolgreich zu Ende bringen.“

Joniks wollte keinen Spieler hervorheben, freute sich aber für Jan-Niklas Krause, dass er nach seinem unglücklichen Start, mit einem Abriss des Innenbandes, mittlerweile so gut Fuß gefasst habe. „Ollo“, wie er von allen gerufen werde, sei menschlich eine Bereicherung fürs Team, und im Training gehe er immer vorneweg. „Es ist überragend, wenn man das Derby gewinnt. Das geht nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung“, meinte der 24-Jährige, der aus Bechhofen zur VBZ kam. Im Jubeltrubel dachte „Ollo“ bescheiden an Mitspieler Max Baumann. „Er wird heute 30. Das freut mich, dass ich etwas zum Geburtstag beitragen konnte.“ Wo sein Spitzname herkommt, wisse er nicht. Im Spiel kann man ihn aber gut rufen – und als Jubelschrei nach einem Tor funktioniert er auch.

So spielten sie

VB Zweibrücken: Schäfer - Gerlinger, Semar, Baumann, Joniks - Schwab (75. Leonhardt), Fritzsche, Krause, Brünisholz, Genova - Schönborn

TSC Zweibrücken: Schmidt - Julier, Schmitt, Tüllner (69. Heidenreich), Felix Decker (90. Cölsch) - Eren, Kauf, Hirt, Maximilian Decker - Meil, Bischof

Tore: 1:0 Schwab (11.), 2:0 Joniks (14.), 3:0 Krause (23.), 4:0 Genova (85.) - Gelbe Karten: Baumann, Fritzsche - Hirt, Tüllner, Maximilian Decker, Schmitt, Eren - Beste Spieler: Gerlinger, Joniks, Genova, Semar, Krause, Schwab - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Greef (Kaiserlautern).

Jan-Niklas Krause (rechts) traf noch vor der Pause zum zwischenzeitlichen 3:0 für die VBZ. Hier entwischt er TSC-Spieler Sebasti
Jan-Niklas Krause (rechts) traf noch vor der Pause zum zwischenzeitlichen 3:0 für die VBZ. Hier entwischt er TSC-Spieler Sebastian Meil.
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