Zweibrücken Trainer Lydorf hat an Schlussminuten noch zu knabbern

«MARPINGEN.» In Marpingen verlieren, „damit muss man rechnen“, sagte Rüdiger Lydorf, Trainer der Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken, die bei ihrem Saisonauftakt der HSG Marpingen/Alsweiler am Sonntag mit 22:23 (13:10) unterlagen (wir berichteten kurz). Aber so unnötig in Marpingen zu verlieren wie seine Mannschaft, die lange wie der Sieger ausgesehen hatte, „das muss man mal erst mal verdauen“, bekannte Lydorf.

In den letzten neun Spielminuten der Partie hatte seine Mannschaft zwei mögliche Überraschungspunkte zum Saisonstart verspielt. Das neuformierte und verjüngte SV-Frauen-Team war nervös gestartet. „In den ersten Angriffen unterliefen uns fünf technische Fehler, die nutzte Marpingen zu Gegenstößen“, schilderte Lydorf den Beginn. Nach vier Minuten führten die Gastgeberinnen, die bis auf die Ex-SV-Spielerin Joline Müller ihre beste Mannschaft aufbieten konnten, mit 3:0. Gestützt auf eine aufmerksame Daphne Huber im SV-Tor fing sich aber die Zweibrücker Defensive, steigerte sich und setzte das um, was sich die Mannschaft vorgenommen hatte: die Marpinger Rückraumspielerinnen früh attackieren, möglichst kein Spiel über die starke Kreisläuferin Anna Bermann zulassen. Katharina Koch brach mit dem Treffer zum 1:3 (5.) den Zweibrücker Torbann. Und nach elf Minuten erzielte Neuzugang Renáta Szabó ihr erstes Pflichtspieltor für Zweibrücken. Es brachte das 5:5, dem die aus der Jugend aufgerückte Kimberly Pfeiffer mit dem Treffer zum 6:5 die erste SV-Führung folgen ließ. „In dieser Phase haben wir das Spiel wirklich in den Griff bekommen“, freute sich Lydorf. Auf 11:7 baute der SV den Vorsprung aus, agierte dann wieder etwas unkonzentriert und lud Marpingen ein, auf 9:11 zu verkürzen. Zur Pause stand es 13:10 für den SV. Als Zweibrücken dann auch wach aus der Kabine zurückkam, durch einen Treffer von Koch erneut mit vier Toren wegzog (14:10), keimte schon Hoffnung auf, dass eine kleine Überraschung möglich wäre. Zumal sich die Zweibrückerinnen auch aus der engen Situation befreiten, als Marpingen durch Marie-Luise Kiefer auf 15:16 (38.) verkürzt hatte. Erst beim 20:20 (50.) musste Zweibrücken mal wieder den Ausgleich hinnehmen. „Auch da befreien wir uns noch mal, legen erneut ein 22:20 vor“, ärgerte sich Lydorf, dass dieser Vorsprung nicht gehalten werden konnte. Szabó hatte nach dem Treffer zum 21:20 die dritte Zeitstrafe kassiert. Das schien den SV-Angriff zu lähmen. Zu ideenlos, zu unkonzentriert wurde gespielt. Bestes Beispiel der letzte SV-Angriff, nachdem Marpingen mit 23:22 in Führung gegangen war. Torfrau Huber rückte mit vor, um eine Überzahlsituation zu schaffen. Das blieb wirkungslos, weil ein Pass im Seitenaus landete. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber - Szabó (7), Krein (4/1), Koch (6) - Pfeifer (1), Frank (1/1) - Sohns (1) - Worm (1), Schlicker, Fuhr, Witzgall, Hartfelder (1) Spielfilm: 3:0 (5.), 5:3 (8.), 5:6 (12.), 7:11 (18.), 10:13 (Halbzeit), 10:14 (31.), 15:16 (38.), 18:20 (49.), 20:20 (50.), 20:22 (51.), 23:22 (Ende) - Zeitstrafen: 3:3 - Rote Karte: Szabó (51./dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 6/4 - 5/3 - Schiedsrichter: Höger/Hehn (Haßloch/Hochdorf).

x