Zweibrücken Tod am Wehr

Beim Überqueren der Fußgängerbrücke an der Schließ bemerkte Margarete Lodes am Samstagabend etwa 20 tote Fische direkt am Wehr. Da das Wasser wegen der Bauarbeiten derzeit komplett über den Bleicherbach abgeleitet wird, seien die Fische in einer Vertiefung unterhalb des Wehres gefangen gewesen und verendet. Das sei blamabel, da ja gerade an dieser Stelle eine Fischaufstiegsanlage gebaut werde.

„Sind die Tiere in dem schlammigen, sauerstoffarmen Wasser erstickt oder sind sie gestorben, da allerlei Bauschutt an der Stelle in den Schwarzbach geworfen worden war?“, fragt Lodes. Bei den toten Fischen handele es sich um Forellen und Äschen – beides empfindliche Arten. An besagter Stelle unterhalb des Wehres sind Bauarbeiter derzeit dabei, eine Betonsohle einzusetzen, die den Bachlauf mit der Fischtreppe verbindet. Die Arbeiten sollen bis zum Wochenende abgeschlossen sein. Wenn die Anlage fertig ist, sollen die Fische von hier zur Fischtreppe schwimmen. Um die Arbeiten ausführen zu können, musste der Bereich unterhalb des Wehres für drei bis vier Wochen trockengelegt werden. Für die Gewässerunterhaltung ist der UBZ zuständig. Dessen Chef Werner Boßlet bedauert, was da passiert ist. „Wir wissen nicht, was die Ursache dafür ist“, sagt er. Er habe aber zwei mögliche Erklärungen. Die eine hängt mit dem Zwischenfall Ende vergangener Woche bei Wolf & Sofsky am Betonwerk zusammen. Dort waren die Reste bei der Reinigung eines Betonmischers in den Schwarzbach geflossen. Der beim Bauamt angesiedelten unteren Naturschutzbehörde sei mitgeteilt worden, dass es sich um einen technischen Fehler oder menschliches Versagen gehandelt habe, sagte der städtische Pressesprecher Heinz Braun gestern auf Anfrage. Die zweite Erklärung ist für Boßlet wahrscheinlicher. Demnach könnten die Fische übers Wehr gesprungen und dort in stehendem flachen Wasser gelandet sein. „In diesem Bereich baggern wir, da ist keine Strömung. Sedimente in dem sauerstoffarmen Schlammtümpel könnten den Fischen die Kiemen verstopft haben“, so Boßlet. Das sei vermutlich am Samstag passiert, als die Baustelle verwaist war. Denn unter der Woche würden Fische in den Tümpeln unterhalb des Wehrs von den Arbeitern abgefischt und ein paar Meter weiter wieder ins Wasser gesetzt. Dass die Fische den Schwarzbach bis zum Wehr hochgeschwommen sein könnten, schließt Boßlet aus. Denn die letzten sechs bis acht Meter vorm Wehr werde das Wasser wegen der Arbeiten abgepumpt und sei daher zu flach für die Fische. (ts)

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