Saarbrücken Theaterpremieren: Shakespeare-Oper und Trash-Grusical

Szene aus „Das Fenster“.
Szene aus »Das Fenster«.

Shakespeares Drama Macbeth hat als Oper „Macbeth Underworld“ am Sonntag um 18 Uhr am Saarländischen Staatstheaterseine deutsche Erstaufführung, das Trash-Grusical „Das Fenster“ am Sonntag um 20 Uhr seine Uraufführung.

„Macbeth Underworld“ komponierte der mit internationalen Preisen ausgezeichneten Komponist Pascal Dusapin (65) aus Nancy. Die Uraufführung der Oper war 2019 in Brüssel. Dusapin wählt f ein neues Setting: Macbeth und seine Lady, die für die Macht skrupellos gemordet haben, sind bereits tot. In der Unterwelt durchleben sie ihr Leben wieder und wieder. So wie Sisyphos in der antiken Mythologie den herunter gerollten Stein immer wieder hochschieben muss.

In acht Kapitel unterteilen Dusapin und Librettist Frédéric Boyer ihre knapp zweistündige Oper, die ohne Pause aufgeführt wird. Die Texte sind in englischer Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln. Macbeth und seine Frau durchleben einen immerwährenden Alptraum vor der Pforte der Hölle, vor der sich im Bühnenbild von Paul Zoller der ganze Seelenmüll der Menschheitsgeschichte angesammelt hat.

Die immerwährende Nacht ist ständig anwesend und doch kann niemand mehr schlafen, weil Macbeth den Schlaf gemordet hat. Macbeths Hoffnung auf den Tod erfüllt sich nicht, denn die Toten stehen wieder auf – und Macbeth muss weiter morden.

„Das Fenster“ ist eine Auftragsarbeit des Saarländischen Staatstheaters und des Luxemburger Stadttheater an die aus Esch stammenden Luxenburgerin Mandy Thiery. Nach Motiven von James Matthew Barrie haben Sparte4-Leiter Thorsten Köhler und Thiery ein Vier-Personen-Trash-Grusical mit Ironie und bösem Witz geschaffen, eine 90-Minuten-Story zwischen Walt-Disney-Märchen und wilhelminischer Schauergeschichte, eine Freak-Show über die Nöte und Ängste einer Generation, die sich verloren glaubt.

Jenseits des Fensters lauert das Grauen! Davon ist Chris überzeugt - und seine Mutter. Die beiden bestärken sich in ihrer Angstneurose. Da hilft auch das Mädchen von nebenan wenig, das von einer Karriere als Youtube-Star träumt. Trotz der verrücktesten Ideen für immer neue Challenges bleibt ihre Follower-Gemeinde klein. Das Draußen ist und bleibt schlimm - und dann sitzt ein Fremder auf dem Fensterbrett.

Infos

  • „Macbeth Underworld“: Großes Haus, 18. April, 18 Uhr, 22. April 19.30 Uhr, 24. April 19.30 Uhr. Karten: 17 bis 47 Euro.
  • „Das Fenster“, Sparte 4, 18. , 21., 22. und 30 April, 20 Uhr. Karten: zwölf Euro.
  • Hygieneregeln: FFP2-Maske, Personalausweis, negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, auch von bereits vollständig geimpften Personen. Einlass: 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung. Schnelltest-Zentren nahe Staatstheaters: Garage, Rathaus St. Johann.
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