Zweibrücken Tadano-Demag: 392 Mitarbeiter am Mittwoch über bevorstehende Trennung informiert

Kurz vor sieben Uhr verlassen erste über ihre bevorstehende Entlassung informierte Mitarbeiter des Zweibrücker Kranenbauers Tada
Kurz vor sieben Uhr verlassen erste über ihre bevorstehende Entlassung informierte Mitarbeiter des Zweibrücker Kranenbauers Tadano-Demag das Werksgelände an der Dinglerstraße. In Zweibrücken will sich Tadano nach Angaben der Geschäftsführung von 392 Mitarbeitern trennen.

Mit Papieren in braunen Umschlägen in der einen Hand, mit dem Inventar ihres Spindes in eine Tüte gepackt in der anderen Hand, verließen erste vor der Kündigung stehende Mitarbeiter des im Insolvenzverfahren befindlichen Zweibrücker Kranbauers Tadano-Demag am frühen Mittwochmorgen das Werksgelände. Zur Frühschicht um sechs Uhr einbestellt, wurde 392 Betroffenen in knappen Gesprächen mit Vorgesetzten die Möglichkeit erläutert, auf maximal ein Jahr in eine am 1. Februar startende Transfergesellschaft zu wechseln. Alle die vor der Kündigung Stehenden, so das Unternehmen, wurden am Mittwoch informiert. Auch Mitarbeiter mit 20 Jahren und mehr Betriebszugehörigkeit bekamen am Morgen die Papiere. Die Entscheidung, in die angebotene Transfergesellschaft zu wechseln oder nicht, müssen die Angesprochenen nun in den nächsten eineinhalb Wochen treffen. Der 2019 vom US-Unternehmen Terex übernommene Maschinenbauer von großen Raupen- und Autokranen steckt in einer tiefen Krise, will sich in Insolvenz in Eigenverwaltung sanieren. Am 1. Januar wurde das Verfahren eröffnet, für den 18. Februar sind Gläubiger-Versammlungen terminiert. Die Geschäftsführung von Tadano-Demag äußerte sich am Morgen erstmals offiziell zum Umfang der Stellenstreichungen. Man habe erst die Betroffenen informieren wollen, heißt es. In Zweibrücken sollen 1140 Mitarbeiter bleiben, im Schwesterwerk im fränkischen Lauf rund 500. Dort will man sich nach Unternehmensangaben von 114 Mitarbeitern trennen. In Zweibrücken beschäftigte Tadano zum Zeitpunkt des Antrags auf Insolvenz in Eigenverwaltung am 8. Oktober 1580 Mitarbeiter, in Lauf 720. Zwischenzeitlich gab es eigene Kündigungen von Mitarbeitern. Die Organisation der Kranenwerke soll grundlegend neu aufgestellt und aufeinander abgestimmt werden. Lauf könnte zu einem Zulieferbetrieb für die Endmontage in Zweibrücken werden. Der Standort Zweibrücken teilt sich in die Werke Dinglerstraße und Wallerscheid. Zu den genauen Plänen wollte sich die Geschäftsführung am Mittwoch nicht äußern. Es seien die Gläubigerversammlungen abzuwarten.

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