Zweibrücken Täglich rollen 160 Lastwagen durch Rimschweiler
Wie lässt sich der Verkehr in der Ortsdurchfahrt Rimschweiler, der Vogesenstraße und der Hornbacher Straße, verringern? Um Antworten auf diese Frage kreiste ein Treffen mit den zuständigen Behörden (Landesbetrieb Mobilität/LBM, Ordnungsamt, Polizei) in der vergangenen Woche. Über die Ergebnisse setzte am Mittwoch Rimschweilers Ortsvorsteher Klaus Fuhrmann (SPD) den Ortsbeirat ins Bild. Das Treffen war anberaumt worden, weil sich der Ortsbeirat in seiner vergangenen Sitzung noch einmal intensiv mit dem Thema befasst und einige Fragen aufgeworfen hatte.
Etwa die, ob nicht schon auf der Beschilderung auf der Autobahn darauf hingewiesen werden könnte, dass die Bundesstraße durchs Hornbachtal und damit durch Rimschweiler mautpflichtig ist. Laut Fuhrmann kostet die Fahrt für LKW rund zwei Euro Maut, die Alternativstrecke „über den Berg“ (L700) sei dafür zwei Kilometer länger. „Das hält nicht viele davon ab, die Bundesstraße zu nehmen“, sagte Fuhrmann. Um ein Nachtfahrverbot für LKW im Ort zu prüfen, müssten zunächst einmal Zahlen her.
In Höhe des Friedhofs wird gezählt
Eine Erhebung aus dem Jahr 2015 hatte ergeben, dass pro Tag im Schnitt etwa 4000 Fahrzeuge durch den Ort fahren, davon etwa 160 Lastwagen, wozu auch Busse und Müllautos zählen. Zum Vergleich: die Strecke über den Flugplatz (L700) nehmen pro Tag etwa 3700 Fahrzeuge, rund zehn Prozent davon sind Lastwagen. In der zweiten Statistik zählen laut Fuhrmann die Busse nicht mit, es werden nur LKW erfasst. Eine aktuelle Erhebung sei in Vorbereitung, ein entsprechendes Zählgerät soll in Höhe des Friedhofs die Autos zählen, sagte Fuhrmann. Er rechnet damit, dass abermals eine Zahl von rund 4000 Fahrzeugen pro Tag herauskommen wird. „Das waren auch ungefähr die Zahlen, die die Auswertung der Geschwindigkeitsmesstafel ergeben haben.“
Bei dem Treffen sei auch Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt thematisiert worden. Vor dem Hintergrund, dass die Diskussion derzeit auch für die Ortsdurchfahrt Mörsbach geführt wird. Grundvoraussetzung für eine Herabsetzung der erlaubten Durchfahrtsgeschwindigkeit sei ein Lärmgutachten, erläuterte Fuhrmann, das der Ortsbeirat in Auftrag geben könnte. Elisabeth Metzger (CDU) warb dafür, „die Kirche im Dorf zu lassen“ und sprach sich gegen Tempo 30 im Ort aus. Gabriela Schmidt (SPD) würde zu dem Thema gern die Meinung der Anwohner abfragen. Stefan Schantz (FW) machte sich dafür stark, jede Möglichkeit zu ergreifen, „die Ortsdurchfahrt für LKW unattraktiver zu machen“. Das sei der Fall, wenn diese nur noch „mit 30 durch den Ort zuckeln“ dürften. Ein entsprechendes Gutachten sei daher „kein Schaden“. Aktuelle Zahlen zum Durchfahrtsverkehr, wie sie nun erhoben werden, begrüßte Silvia Kämmer. „Je mehr Daten vorliegen, desto besser.“
Eindeutiges Votum für ein Lärmgutachten
Der Ortsbeirat sprach sich eindeutig (zehn Ja-, zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung) für ein Lärmgutachten aus, ebenfalls eindeutig (acht Ja-, vier Nein-Stimmen, eine Enthaltung) war das Votum des Gremiums dafür, zunächst einmal die Verkehrserhebung abzuwarten. Gerhard Weber (SPD) hatte den entsprechenden Antrag für ein Lärmgutachten eingebracht.
Unabhängig von Lärmgutachten und Geschwindigkeitsbeschränkungen wird die Ortsdurchfahrt in Rimschweiler in absehbarer Zeit ihr Gesicht verändern. Die Bushaltestellen in Rimschweiler sollen bald barrierefrei umgebaut werden. „Das hätte eigentlich schon passiert sein sollen“, sagte Fuhrmann. In diesem Zusammenhang soll auch die Durchfahrt allgemein „anders gestaltet“ werden, sei bei dem Treffen angeklungen, etwa mit Blick auf die Bürgersteige.
Bei den bald anstehenden Haushaltsplanungen der Stadt soll Geld für entsprechende Vorplanungen eingestellt werden, so Fuhrmann. Für den Umbau der Bushaltestellen gibt es laut Florian Faust (SPD) 85 Prozent Zuschuss, die Bürgersteige müssten mithilfe der Wiederkehrenden Beiträge umgebaut werden. Zudem gebe es dafür auch Fördermittel, unterstrich Fuhrmann.