Zweibrücken SVN Zweibrücken Ende der Woche schuldenfrei

Der zahlungsunfähige SVN Zweibrücken ist bald seine Schulden los und kann finanziell unbelastet weitermachen. Gestern stimmten die Gläubiger dem von Insolvenzverwalter Jürgen Roth (Kusel) vorgelegten Insolvenzplan zu. Jeder Gläubiger erhält 8,33 Prozent seiner Forderung.

Wenn am Freitag der zuständige Insolvenzrichter des Zweibrücker Amtsgerichts die Zustimmung der Gläubiger verkündet und den Beschluss veröffentlicht, dann endet das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Sportvereins Niederauerbach. Im Juli 2015 hatte das Amtsgericht ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet, damals spielte der Verein noch in der Oberliga. Am 1. Februar 2016 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, der SVN zog seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb zurück. Mittlerweile kickt der SVN in der B-Klasse, ein Neuanfang in der C-Klasse war ihm dank einer Spielgemeinschaft mit dem FC Oberauerbach erspart geblieben. Wie Roth gestern informierte, hatten Gläubiger im Lauf des Verfahrens 48 Forderungen über insgesamt 335 000 Euro angemeldet. Verteilt werden können jetzt 28 000 Euro. Die VR-Bank Südwestpfalz, das Finanzamt, die Verwaltungsberufsgenossenschaft, die Agentur für Arbeit und die Karlsberg-Brauerei seien die größten Gläubiger gewesen. Gestern Morgen saßen 15 Gläubiger am Tisch, um über den Insolvenzplan und die damit verbundene Quote zu beraten. „Jeder hat zugestimmt“, sagte Roth. Er hatte zuvor drei Gläubigergruppen gebildet: die Arbeitnehmer, darunter ehemalige Spieler, und das Arbeitsamt wegen des gezahlten Insolvenzgeldes, öffentlich-rechtliche Forderungen etwa durch die Stadtverwaltung, das Finanzamt oder die Berufsgenossenschaft und sonstige Gläubiger. „Nach der Veröffentlichung ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen, die Verteilung wird gemacht, der SVN existiert weiter“, bilanzierte Roth. Der SVN-Vorsitzende Richard Denger reagierte mit großer Erleichterung darauf. Es freue ihn, dass „wir den Verein am Leben gehalten haben“. Dass dies überhaupt möglich war, lag an einer unverhofften Erbschaft über rund 100 000 Euro. „Das war für uns wie ein Sechser im Lotto, dadurch konnten wir etwas an die Gläubiger zurückzahlen“, sagte Denger. Schon bald soll es zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen kommen. Nach 45 Jahren in verschiedenen Vorstandsämtern tritt Denger ab. „Es gibt ein paar Junge im Verein, die etwas machen wollen“, sagte er mit Blick auf etwaige Nachfolger. Der zweite Vorsitzende Thomas Trier wolle sich weiter engagieren.

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