Zweibrücken Sutter verwahrt sich dagegen, gelogen zu haben

Gab es Hilfe für alle bei der Jobsuche für frühere Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses oder nicht? Einige frühere Angestellte sagen nein, Oberkirchenrat Manfred Sutter ja. Nach mehreren RHEINPFALZ-Anfragen reagierte er nun auf die Vorwürfe ehemaliger Krankenhausangestellter, in einem Bericht des Evangelischen Pressedienstes gelogen zu haben.

Mehrere Versuche, den Oberkirchenrat persönlich zu den Vorwürfen ehemaliger Mitarbeiter zu befragen, scheiterten. Über die Pressestelle des Landesvereins für Innere Mission der Pfalz (LVIM), der zur Evangelischen Kirche gehört, teilte er mit: „Gegen den Vorwurf, im Zusammenhang mit früheren Mitarbeitenden des Evangelischen Krankenhauses die Unwahrheit gesagt zu haben, verwahre ich mich.“ Einige ehemalige Mitarbeiter hatten im Nachgang zum Bericht des Evangelischen Pressedienstes gesagt, dass ihnen keine Angebote gemacht wurden, in anderen Einrichtungen des LVIM oder der Diakonissen Speyer-Mannheim unterzukommen und sie auch keine Unterstützung bei der Arbeitssuche erhalten hätten (wir berichteten am 23. und 29. März). Susanne Liebold, die Sprecherin des LVIM entgegnete auf RHEINPFALZ-Nachfrage, dass die Mitarbeiter ab Sommer 2016 „mit verschiedenen Maßnahmen über offene Stellen inner- und außerhalb des LVIM“ informiert wurden. So seien seit Juli vergangenen Jahres Stellenanzeigen an den Stellwänden im Erdgeschoss des Krankenhauses und im Intranet des LVIM veröffentlicht worden. Zur gleichen Zeit seien die Mitarbeiter darüber informiert worden, „dass sie offene Stellen im Sekretariat der Pflegedienstleitung und Verwaltung sowie in der Personalstelle oder bei der Mitarbeitervertretung einsehen können“, ergänzte die Sprecherin. Rund 30 Mitarbeiter hätten sich die in der Personalabteilung ausgelegten Listen angeschaut. Weiterhin habe der LVIM in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit am 21. September eine Stellenbörse angeboten, um externe Arbeitgeber zu vermitteln. An dieser nahmen unter anderem die Kreuznacher Diakonie, das städtische Krankenhaus Pirmasens sowie das Caritas-Altenzentrum Waldfischbach teil. Auch die Pflegedienstleitung habe in Frühbesprechungen Angebote zu freien Stellen im Pflegebereich bei mehreren Arbeitgebern gemacht. „Grundsätzlich bestand bei den Mitarbeitern jedoch wenig Interesse an einer Beschäftigung in der Altenpflege. Es gab keine Anfragen nach Unterstützung bei der Vermittlung eines Arbeitsverhältnisses“, entgegnet Liebold auf die Kritik fehlender Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche – auch für Mitarbeiter, die keine lange Anfahrt zu einem neuen Arbeitgeber in Kauf nehmen wollten. Von den ehemaligen rund 400 Mitarbeitern hätten einige das Angebot angenommen, in anderen Einrichtungen des Landesvereins und der Diakonissen Speyer-Mannheim zu arbeiten. Die Hälfte der ehemaligen Mitarbeiter habe bis Ende 2016 einen neuen Arbeitsplatz oder eine andere Lösung gefunden. 80 Mitarbeiter sind laut Liebold vom katholischen Nardini-Klinikum übernommen worden, zirka 60 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft gewechselt (wir berichteten). Wie viele Mitarbeiter, deren Arbeitsverträge zum 1. April ausgelaufen sind, nun arbeitslos sind, konnte der LVIM nicht genau abschätzen. „Ehemalige Mitarbeiter sind nicht verpflichtet, ihrem früheren Arbeitgeber ihre neuen Beschäftigungsverhältnisse zu melden“, erläuterte Liebold: „Zum 29. März war nach Auskunft der Agentur für Arbeit eine Person arbeitslos, 32 ehemalige Mitarbeitende arbeitssuchend gemeldet.“

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