Zweibrücken Strandkorbkonzerte: Eine Promi-Dichte wie noch nie

Körbe, Köpfe und tolle Musik – die Strandkorbkonzerte in Zweibrücken kamen gut an.
Körbe, Köpfe und tolle Musik – die Strandkorbkonzerte in Zweibrücken kamen gut an.

Man zu seiner Insel und setzt sich in den Strandkorb. 750 Strandkörbe mitten auf dem Zweibrücker Flugplatz. Es war das einzige Konzertformat dieser Art in Rheinland-Pfalz. Über 20.000 Besucher kamen. Produzent Tom Schwarz von Car Concerts und der Zweibrücker Kulturamtsleiter Thilo Huble denken schon weiter.

Mehr als 20.000 Besucher wurden von den Strandkorb-Konzerten angezogen – nicht nur aus Zweibrücken und Umgebung. Auch Zuschauer aus Frankreich oder Luxemburg etwa wollten sich Stars wie Max Giesinger, Revolverheld oder Wincent Weiss nicht entgehen lassen.

Positive Zuschauerstimmen

Der Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza und Kulturamtsleiter Thilo Huble zeigten sich von der Resonanz begeistert. „So eine Promi-Dichte großer Künstlernamen der aktuellen Musikszene innerhalb von vier Wochen haben wir in Zweibrücken bislang noch nicht gehabt“, erklärten sie.

Die Rückmeldungen der Besucher seien durchgehend positiv ausgefallen, so Tom Schwarz. Schließlich wird Kulturbegeisterten die Chance gegeben, wieder live etwas zu erleben. Das zeigt sich auch in den Zahlen: Von 19 Konzerten waren acht ausverkauft. Drei mussten abgesagt werden – Joy Denalane (in deren Live-Crew sich jemand mit Corona infizierte), Oku and the Reggaerockers (wegen wahrscheinlich zu wenigen Ticketverkäufen), und Chris de Burgh, der selbst an Corona erkrankte.

Dankbare Künstler

Die Künstler selbst zeigten sich sehr dankbar, dass nach den langen Lockdowns wieder eine Bühne für sie geschaffen wurde. „Es ist das, was möglich ist in diesen Zeiten“, so Schwarz.

Und das ist nicht gerade wenig: Immerhin 1500 Zuschauer konnten dank des risikosicheren Hygienekonzepts pro Konzert aufs Gelände. Viele Sicherheitsleute waren eingesetzt, um die Corona-Maßnahmen zu kontrollieren – an die habe sich jeder gehalten, so Schwarz.

Was nicht immer gehalten hat, war das Wetter. Oft wurde es gegen 9 Uhr zugig, manchmal gab es auch Regen. Aber: „Letztendlich gab es keinen Abbruch. Wir haben nur zwei Konzerte vom Einlass her ein bisschen nach hinten verlegen müssen, weil da Gewitterwolken im Anmarsch waren“, erklärt Tom Schwarz. Kurz gesagt: „Für Sommer haben wir uns doch schöneres Wetter erwartet.“

Tanzende Fans

Auf die Stimmung schlug das nicht. „Es kam sehr gutes Feeling rüber. Natürlich ist es noch nicht ganz so, wie es vor Corona war.“ Trotzdem konnten die Zuschauer feiern, tanzen und Musik und Schauplatz genießen. Da die Strandkörbe im vorgeschriebenen Abstand aufgestellt waren, und es verschiedene Zuschauerblöcke mit separaten Ein- und Ausgängen und Toiletten-Containern gab, war das Konzept sehr sicher.

Es sei fast alles planmäßig gelaufen, erklärt der Veranstalter von Car Concerts. „Bei den ersten Konzerten gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die noch nicht so funktioniert haben, das haben wir aber nach ein, zwei Tagen abgestellt.“ Schwarz meint technische Probleme, manchmal war auch mit den Strandkörben etwas nicht in Ordnung.

Auf zum Bostalsee

Und was ist dem Veranstalter rückblickend am meisten im Gedächtnis geblieben? „Die Großkünstler waren natürlich immer ein Highlight“, meint er. Besonders an ein einen Künstler erinnert er sich: Rea Garvey. Seine beiden Konzerte (er gab wegen der großen Nachfrage noch ein Zusatzkonzert) seien „von der musikalischen Klasse ein bis zwei Stufen über allen anderen Konzerten“ gewesen.

Am Montag werden Bühne und Strandkörbe abgebaut und an den Bostalsee wandern. Dort finden vom 6. bis 30. September die Saarland-Strandkorbkonzerte statt.

Nachholkonzert für Chris de Burgh

Das in Zweibrücken ausgefallene Konzert von Chris de Burgh wird dort am 15. September nachgeholt. Alle Karten, die für Zweibrücken gekauft wurden, behalten ihre Gültigkeit.

Wie geht es 2022 weiter? „Wir sind schon in der Vorplanung für 2022“, verrät Tom Schwarz. Er und Huble hoffen, dass dann wieder Konzerte ohne Zuschauer-Beschränkungen möglich sind. Die Zusammenarbeit mit dem Geländebesitzer Triwo habe sich als sehr gut erwiesen, „sodass man hier das Ganze als Eventlocation weiter ausbauen kann und sollte.“ In Zukunft sollen wieder überregionale Künstler kommen – nur in größerer Form.

Der Zweibrücker Flugplatz hat seine Bewährungsprobe als Kultur-Veranstaltungsort hinter sich, die letztes Jahr mit den Autokonzerten und dem Autokino begann.

Besucherzahlen

1500 Johannes Oerding I

1500 Johannes Oerding II

1500 Wincent Weiss

1500 Rea Garvey I

1500 Rea Garvey II

1500 Philipp Poisel

1500 Max Giesinger

1500 Revolverheld

1500 Gentleman

1400 God save the Queen*

1400 Rheinland-Pfalz olé

1000 Völkerball

650 Tim Bendzko

550 Die Pochers

500 One Night with Abba*

500 Gestört aber geil

450 Irish Summer Nights

400 Alice Merton

200 Udos Lindenwerk

200 Krachleder

* Circa-Werte

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