Zweibrücken Stadtrat lacht beim Thema Stoffwindeln

Dass Stoffwindeln zwar Müll vermeiden, aber Energie fürs Waschen verbrauchen, monierten einige Stadtratsmitglieder.
Dass Stoffwindeln zwar Müll vermeiden, aber Energie fürs Waschen verbrauchen, monierten einige Stadtratsmitglieder.

Die Stadt will prüfen, ob junge Eltern künftig einen Zuschuss für Stoffwindeln bekommen. Das beschloss der Stadtrat – nachdem erst mal gelacht wurde.

Die Diskussion ging auf einen Antrag der Grünen zurück. Patrick Lang erinnerte daran, dass junge Eltern kostenlose Windelmüllsäcke im Wert von 150 Euro bekommen. Das soll bleiben, aber die Grünen möchten, dass Eltern, die Stoffwindeln benutzen, einen Zuschuss für eine Erstausstattung bekommen.

Dass das zwar Müll vermeide, aber Energie verbrauche, monierte Ingrid Kaiser (FDP), die fragte: „Oder waschen wir die wie früher im Bleicherbach?“ Ähnlich argumentierte Harald Benoit (AfD): „Die wäscht man nicht bei 30 Grad, sondern bei 80. Schönen Gruß an Herrn Habeck.“ Er ergänzte: „Die Kindergärtnerinnen werden sich freuen, wenn sie den Mist in der Hand haben.“ Pervin Taze (SPD) hielt den Vorschlag für „diskussionswürdig“, sah aber die Nachhaltigkeit nicht, dafür jedoch „die Masse an Wäschebergen“. Als sie davon sprach, dass man ein Baby zehnmal am Tag wickeln müsse, gab sich ihr Lebensgefährte, SPD-Sprecher Stéphane Moulin, geschockt.

„Befremdlich, wie das ins Lächerliche gezogen wird hier“

Dass das zu lauten Lachern führte, ärgerte Verena Ecker (CDU). Sie fand es „befremdlich, wie das ins Lächerliche gezogen wird hier“. Bei Stoffwindeln gebe es einen Wegwerfteil, der gar nicht gewaschen werde. Wenn eine Einwegwindel ausläuft, müsse man auch alles waschen, und mit Kindern wasche man sowieso mehr, sagte die junge Mutter. Bei einer Enthaltung von Elisabeth Metzger (CDU) beschloss der Stadtrat, das Thema zu prüfen. Wobei Oberbürgermeister Marold Wosnitza sagte, er müsse erst einmal schauen, „wo das hingehört“. Denn: „Wir haben keinen Windelausschuss.“

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