Zweibrücken Störenfriede und Hetzkampagnen in Dellfeld

Doris Schindler
Doris Schindler Foto: Moschel

Bürgermeisterin Doris Schindler blickte beim Neujahrsempfang am Freitagabend in Dellfeld auf ein turbulentes Jahr zurück, das sie so „nicht noch einmal erleben möchte“. Rund 140 Dellfelder waren ins Bürgerhaus gekommen.Im vergangenen Jahr gab es Themen, die in Dellfeld hohe Wellen schlugen.

Als der Rat die Abschaffung von zehn Hortplätzen beschloss, habe jemand einen Reifen ihres Autos zerstochen. Und die Wellen wogten nicht nur im Ort, sie schlugen bis nach Kaiserslautern. Schindler erzählte, dass am nächsten Morgen der Radiosender Antenne Kaiserslautern angerufen und gefragt habe, warum die Dellfelder Kinder nun auf der Straße stünden. Schindler sagte am Freitag, dass diese Entscheidung ein „ganz normaler Vorgang“ gewesen sei. Der Kindergarten müsse sich ab 2021 auf die Kindergartenkinder konzentrieren – sechs Jahre und jünger –, da die Jahrgänge besonders stark seien. Um ältere Kinder – nämlich die im Hort-Alter – kümmere sich die Grundschule, die eine Nachmittagsbetreuung anbietet.

Nach Schindlers Satz „Störenfriede und Hetzkampagnen brauchen wir hier nicht“, spendeten die Versammelten der Bürgermeisterin nachdrücklichen Beifall. Schindler sagte, sie hoffe, dass man im Dorf zu einem „guten, gedeihlichen Miteinander“ zurückfinde. Sie lobte „das enorme bürgerschaftliche Engagement“ und alle, die ein Ehrenamt übernehmen und so „das Fundament dieser Gesellschaft bilden“.

Während der Sanierung der Schule, für die sich Schindler nach eigner Aussage auch im Verbandsgemeinderat eingesetzt hatte, diene das Bürgerhaus als Raum für die Mensa und die Ganztagsbetreuung.

Zu den Finanzen sagte Schindler: „Die Umlage wurde um einen Prozentpunkt gesenkt, sodass 11 500 Euro mehr für die Gemeinde übrig sind.“ Die Betonarbeiten in der Hubstraße wurden abgeschlossen. An Aktivitäten der Gemeinde nannte Schindler das Dorffest und das Ackerfestival, die Kerwe, deren Termin noch einmal überdacht werden soll, die Genusswanderung und die Dorfweihnacht. Die Dorfweihnacht brachte einen Gewinn von gut 3300 Euro. Die Adventsfensteraktion brachte 4500 Euro an Spenden. Die Initiatorin der Aktion, Yvonne Sarther, überreichte jeweils 1500 Euro an den Förderverein des Kindergartens und den der Schule sowie an die Leiterin des Hospizes Haus Magdalena in Pirmasens.

Schindler verwies auch auf „erhebliche Investitionen in die Spielplätze“. Außerdem verwies sie auf die Ruheecke auf dem Friedhof für die Sternenkinder.

Verabschiedet wurden die langjährige Leiterin der Kindertagesstätte Rita Zinnecker, die in den Ruhestand wechselte; ebenso der Gemeindearbeiter Helmut Welck, der nach 13 Jahren in Rente ging. Sein Nachfolger Sascha Glahn stellte sich kurz den Anwesenden vor. Doris Schindler gab ihm mit: „Als Gemeindearbeiter ist ein jeder Tag ein neues Abenteuer.“

Für das neue Jahr wünscht sich die Bürgermeisterin, was sie sich schon für 2019 gewünscht hatte: dass der Bahnhof in Dellfeld endlich ausgebaut wird. Doch Zeit sei bei der Bahn ein „äußerst relativer Begriff“. Außerdem wünschte sie sich einen „freundlicheren Umgang“ im Dorf. Missgunst und destruktive Kritik hätten es den Verantwortungsträgern schwergemacht.

Der Abend wurde musikalisch aufgelockert durch Lieder des Chors Eintracht Falkenbusch.

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